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Schlaf/Hormone

SCHLAFDAUER BEEINFLUSST APPETIT UND GEWICHT

Schlafmangel kann dick machen. Denn er wirkt sich nicht nur auf das Denkvermögen, sondern auch auf Fettgewebe und Appetit aus.

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Das haben Forscher der Universität Chicago in einer Studie herausgefunden. Die Fähigkeit der Fettzellen, auf das Hormon Insulin zu reagieren, wird bei zu kurzem Schlaf deutlich reduziert, wie Forscher berichten.

Demnach reagiert der Körper nach Schlafmangel um 30 Prozent weniger gut auf Insulin. Den Wissenschaftlern zufolge entsprechen diese Werten denen von Übergewichtigen und Diabetikern. Die Ergebnisse zeigten erstmals einen biochemischen Zusammenhang zwischen Schlafmangel und der Regulation von Fett und Zucker im menschlichen Körper.

Für ihre Arbeit hatten die Forscher sechs Frauen und einen Mann untersucht, die alle im Schnitt 24 Jahre alt und normalgewichtig waren. In einem ersten Versuchsabschnitt schliefen die Teilnehmer vier Nächte lang jeweils 8,5 Stunden. Danach wurden Bluttests durchgeführt und den Testteilnehmern kleine Mengen Fettgewebe aus dem Bauch entnommen. Anschließend wurde die Insulin-Verarbeitung im Körper ermittelt.

In dem zweiten Versuchsabschnitt wiederholte sich dieser Ablauf. Diesmal durften die Probanden in den vier Nächten jeweils nur 4,5 Stunden schlafen. In beiden Fällen erhielten sie im Versuchszeitraum die gleiche Verpflegung. Bislang war lediglich bekannt, dass sich das Risiko für Übergewicht, Diabetes und andere Gesundheitsprobleme durch schlechten Schlaf erhöht.

Einen andere Studie von Forschern aus New York beschäftige sich ebenfalls mit dem Thema Schlafmangel: Wie sie herausfanden, erhöht Schlafmangel bei Männern den Appetit, während er bei Frauen das Sättigungsgefühl hemmt. Der Grund dafür sind Konzentrationsänderungen verschiedener Hormone.

Die Wissenschaftler setzten 27 normalgewichtige Probanden auf eine kontrollierte Diät und ließen sie für zwei Vier-Tages-Perioden jeweils vier oder neun Stunden lang schlafen. Während dieser Zeit wurden mehrfach täglich unter anderem die Konzentrationen von Glucose, Insulin, Leptin, Ghrelin und Glucagon-like-Peptide-1 der Teilnehmer bestimmt. Es stellte sich heraus, dass Männer auf Schlafmangel mit einem Konzentrationsanstieg des appetitanregenden Hormons Ghrelin reagierten, Frauen hingegen mit einem Abfall des Spiegels des sättigungsvermittelnden Darmhormons GLP-1. Zu ihrer eigenen Überraschung fanden die Forscher jedoch keinen Einfluss der Schlafdauer auf die Glucose-, Insulin- und Leptin-Spiegel. Quelle: am/pharmazeutische-zeitung.de/apotheke-adhoc.de

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