Eine Hand hält ein reagenzglas mit einer Blutprobe hoch, beschriftet mit Covid-19
Bislang wurden nur Tests bei wissentlichem Kontakt mit einem Infizierten oder nach Aufenthalt in einem Risikogebiet empfohlen. © cerro_photography / iStock / Getty Images Plus

Labortest | COVID-19

RKI EMPFIEHLT FRÜHERE UNTERSUCHUNG AUF CORONAVIRUS

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfahl die Diagnostik zum Nachweis des SARS-CoV-2 bislang nur nach Kontakt mit einem Infizierten oder nach Aufenthalt in einem Risikogebiet. Nun soll schon bei ersten Symptomen getestet werden.

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Das RKI hat sein Flussschema zum Coronavirus am Dienstag angepasst. Verdachtsfälle sollen demnach jetzt schon bei den ersten Anzeichen einer akuten Atemwegserkrankung getestet werden, nicht nur, wenn sie Kontakt zu einem bestätigten Infektionsfall hatten oder sich in einem Corona-Risikogebiet aufgehalten haben. Dies gilt für Risikogruppen und die Mitarbeiter der Gesundheitsberufe. Auch, wer nicht zu diesem Personenkreis zählt, soll schon früher labordiagnostisch untersucht werden, wenn die Kapazitäten es zulassen.

Auch die Falldefinition zu COVID-19 hat das RKI angepasst: Als klinisch diagnostiziert gilt, wer die spezifischen Symptome einer Lungenentzündung hat oder die ungenaueren Beschwerden einer akuten Atemwegserkrankung jeder Schwere aufweist. Tritt die Erkrankung innerhalb von bis zu 14 Tagen im Zusammenhang mit einem bestätigten Fall auf, gilt die Diagnose als epidemiologisch bestätigt. Ebenso, wenn in einer medizinischen Einrichtung zwei oder mehr Lungenentzündungen gleichzeitig auftreten. Die klinisch diagnostizierten Fälle sind noch nicht meldepflichtig, die epidemiologisch bestätigten schon, ebenso natürlich die durch Labortests nachgewiesenen.

So sollen Erkrankte früher isoliert und die Ausbreitung des Coronavirus effektiver reguliert werden. Laboranbieter kritisierten das Vorgehen: Der Berufsverband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) mahnt dazu, Verdachtsfälle genau zu prüfen, um auch zukünftig noch ausreichend Tests zur Verfügung zu haben.

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: aerztezeitung.de

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