Eine Frau hält ein Glas Wasser in der einen, zwei weiße Tabletten in der anderen Hand.
ASS findet als Schmerzmittel und und Blutverdünner weit verbreitet Anwendung- und es hilft bei COVID-19. © spukkato

Therapie | Studie

NAHELIEGENDE NEUERUNG: ASS NUTZT BEI COVID-19

Acetylsalicylsäure (ASS), das womöglich meistbekannte Arzneimittel der Welt, beeinflusst den Krankheitsverlauf von COVID-19 positiv. Dies stellten Forscher in einer Analyse fest.

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Die Wissenschaftler um Dr. Jonathan Chow von der University of Maryland School of Medicine in Baltimore veröffentlichten ihre Erkenntnisse in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Anesthesia & Analgesia“. Sie hatten die Daten von 412 hospitalisierten COVID-Patienten ausgewertet. 98 von ihnen hatten bereits dauerhaft niedrigdosiert ASS eingenommen oder kurz nach der Krankenhauseinweisung erhalten, 314 nicht.

Die Kohortenstudie zeigte deutlich, dass ASS den Corona-Patienten half. Es kam zu

  • 44 Prozent weniger beatmungspflichtigen Fällen,
  • 43 Prozent weniger Verlegungen auf die Intensivstation und einem
  • 47 Prozent geringeren Sterberisiko

als unter den Erkrankten, die kein ASS erhielten.

Im Einzelfall müssen die behandelnden Ärzte entscheiden, ob das Blutungsrisiko durch die Thrombozytenaggregation den Nutzen aufwiegt. Allerdings zählen auch Thrombosen zu den Komplikationen einer Infektion mit SARS-CoV-2; möglicherweise sind die Vorteile des Arzneimittels also umso höher. Andere „Blutverdünner“ wie Heparine kommen bereits seit einiger Zeit in Krankenhäusern zum Einsatz.

Für eine allgemeine Empfehlung zur ASS-Gabe reicht dies noch nicht aus, dafür sind weitere groß angelegte Studien nötig.

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Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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