Mann fast sich an Brust vor Schmerz© andriano_cz/ iStock / Getty Images Plus
Wer nach einer Covid-19-Impfung oder aber auch nach einer Impfung Schmerzen in der Brust verspürt und einen starken Herzschlag hat, sollte einen Arzt aufsuchen. Es könnte eine Entzündung des Herzmuskels vorliegen.

Myokarditis | Impfung

ACHTEN SIE AUF DIESE SYMPTOME

Personen mit bestimmten Symptomen sollten nach der Impfung mit der Vakzin von BioNTech und Pfizer oder von Moderna einen Arzt aufsuchen. Das rät die Europäische Arzneimittelagentur (EMA). Der Anlass: Verdachtsfälle von Entzündungen am Herzen.

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Kurzatmigkeit, ein starker, manchmal unregelmäßiger Herzschlag und Brustschmerzen gehören zu den Symptomen, bei denen besondere Aufmerksamkeit gefragt ist. Das gilt vor allem für diejenigen, die solche Symptome in zeitlichem Zusammenhang mit einer COVID-19-Impfung mit Comirnaty® (BioNTech/Pfizer) oder der Vakzine von Moderna stehen.

Seit April werden immer wieder Verdachtsfälle zu Myokarditis (Herzmuskelentzündung) und Perikarditis (Herzbeutelentzündung) in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung gemeldet. Seitdem wertet der Pharmakovigilanzausschuss (PRAC) die gemeldeten Verdachtsfälle aus. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor. Auch die EMA hat bisher noch nicht bewertet, ob die Entzündungen wirklich auf die COVID-19-Impfungen zurückzuführen sind. Dabei berücksichtigt sie auch Daten aus Israel: Dort waren vor allem Männer unter 30 Jahren betroffen. Die Entzündungen am Herzen waren meist mild und nach einigen Tagen auskuriert.

Im europäischen Wirtschaftsraum sind laut EMA bis Ende Mai folgende Meldungen eingegangen:

  • Comirnaty® (BioNTech/Pfizer): 122 Verdachtsmeldungen auf Myokarditis und 126 auf Perikarditis
  • „COVID-19-Vaccine Moderna“: 16 zu Myokarditis und 18 zu Perikarditis
  • Vaxzevria® (AstraZeneca): 38 Myokarditis- und 47 Perikarditis-Meldungen
  • „COVID-19-Vaccine Janssen“: 1 Verdachtsmeldung auf Perikarditis

Normalerweise liegt die Inzidenz für Myokarditis und Perikarditis in den EU-Mitgliedsstaaten bei einem bis zehn Fälle pro 100 000 Personen im Jahr. Dabei treten die Entzündungen in der Folge von Infektionen oder Immunerkrankungen auf. 

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) sieht bisher noch kein Warnsignal in Bezug auf die Herz-Entzündungen. Laut PEI liegen in Deutschland bislang 92 Verdachtsfälle vor. Auch hier traten die Beschwerden meist nach der zweiten Impfdosis und nach rund neun Tagen auf.

Dennoch: Angehörige der Gesundheitsberufe sind aufgerufen, alle Myokarditis- und Perikarditis-Fälle nach der COVID-19-Impfung zu melden.

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

 

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