Jubiläum – DIE PTA IN DER APOTHEKE

INTERVIEW MIT BARBARA NEUSETZER UND TANJA KRATT, TEIL 2

Barbara Neusetzer, Erste Vorsitzende, und Tanja Kratt, Zweite Vorsitzende, setzen sich mit ADEXA dafür ein, dass der PTA-Beruf auch weiterhin viele Chancen bietet.

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Was sind Ihre Ziele?
Die Position der PTA im Apothekenteam und in der Berufspolitik gilt es weiter zu stärken – schließlich sind sie auch die größte Berufsgruppe in den Apotheken mit den meisten Kundenkontakten und rund 80 Prozent aller Rezeptabgaben. Wir werden daher den in Kürze erwarteten Neuentwurf der Apothekenbetriebsordnung genau prüfen, inwiefern dort Änderungen vorgesehen sind. Es gab ja im unautorisierten Vorab-Entwurf Pläne, dass PTA vor jeder Abgabe im HV die Rezepte von einem Approbierten abzeichnen lassen sollten. Das ist zum einen völlig praxisfremd, zum anderen würde es den Kompetenzbereich von PTA empfindlich und unnötig schmälern.

Ein zentraler Punkt ist die Neufassung der Ausbildungsordnung, die von einer Arbeitsgruppe von ADEXA mitgestaltet wird. Eine Verlängerung der Ausbildung auf drei Jahre und eine Anpassung der Inhalte an die aktuellen Anforderungen in den Apotheken sind dringend nötig, um dem PTA-Nachwuchs bessere Chancen auf dem deutschen Apothekenmarkt, aber auch im Ausland zu sichern. Unser drittes Ziel sind ausreichende, passgenaue Fort- und Weiterbildungsangebote für PTA und die entsprechende Unterstützung und Honorierung des Fortbildungsengagements durch die Arbeitgeber. Daneben setzen wir uns aber auch dafür ein, dass das freiwillige Fortbildungszertifikat für PKA bald bundesweit eingeführt wird.

Wird die PTA-Ausbildung bereits europaweit anerkannt?
Es gibt den PTA-Beruf gar nicht in allen europäischen Ländern – zum Beispiel fehlt er in Österreich, Italien und der Schweiz. Im Einzelfall kann man dort sicher auch Arbeit finden, aber das hängt dann von den individuellen Absprachen zwischen dem Apothekenleiter und der PTA ab. Aber auch in den anderen europäischen Ländern liegt eine automatische Anerkennung der deutschen PTA-Titel leider noch in weiter Ferne. Es kann PTA sogar passieren, dass sie erst umfangreiche Prüfungen absolvieren müssen und hohe Kosten durch beglaubigte Übersetzungen von Unterlagen drohen. Die Aufgabengebiete und Verantwortlichkeiten unterscheiden sich sehr stark von Land zu Land; deshalb ist eine gute Vorbereitung wichtig.

Von ADEXA steht Jutta Brielich von der Fachgruppe PTA als Expertin und Ansprechpartnerin für diese Fragen zur Verfügung . Auch ein Blick auf unsere Website www.adexa-online.de unter „PTA in Europa“ lohnt sich. ADEXA engagiert sich seit Jahren in einem Netzwerk europäischer PTA-Gewerkschaften; der Austausch erfolgt ins - besondere über die jährlichen Treffen in den Mitgliedsländern. In diesem Jahr fand das Treffen in Cardiff, Wales, statt.

Wie sehen Sie die Zukunft des PTA-Berufes?
Die Aufgaben von PTA werden noch vielfältiger und anspruchsvoller werden. Gerade in größeren Apotheken wird das eine Spezialisierung zur Folge haben, die durch entsprechende Fort- und Weiterbildung unterstützt wird. Da ist dann eine PTA vor allem für Informationsveranstaltungen für Patienten und für Öffentlichkeitsarbeit zuständig, andere für die Rezepturen und wieder andere kennen sich besonders im Bereich Mutter-Kind oder Homöopathie aus.

Damit und mit einer modernisierten, verlängerten Ausbildung werden auch die Chancen außerhalb der Apotheken für PTA größer. Doch auch für diejenigen PTA, die gerade die Mischung aus Tätigkeiten in der öffentlichen Apotheke lieben (Labor und HV, Kontakt mit Menschen und pharmazeutisches Fachwissen), wird es weiter gute Arbeitsmöglichkeiten geben. Zum Abschluss noch eine Empfehlung an Ihre LeserInnen: Je mehr PTA sich bei ADEXA organisieren, umso besser können wir uns für attraktive Arbeitsbedingungen und die Anerkennung des Berufes in der (Fach-)Öffentlichkeit einsetzen.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 06/11 ab Seite 84.

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Redaktion DIE PTA IN DER APOTHEKE
Petra Peterle
Otto-Volger-Straße 15
65843 Sulzbach
E-Mail: p.peterle@uzv.de  
Fax: 0 61 96 / 76 67-269

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Vielen herzlichen Dank

Das Interview führte Dr. Petra Kreuter, Redaktion

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