© PhotoSG / fotolia.com

Forschung Pharma

HERZGESUNDHEIT

Bei einem akuten Agina-pectoris-Anfall ist Glyceroltrinitrat Mittel der Wahl. Hilft es auch prophylaktisch?

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Akutnitrate – Die Symptome bei einem Angina-pectoris-Anfall und einem Herzinfarkt sind sehr ähnlich. Insbesondere die starken Schmerzen und das ausgeprägte Engegefühl in der Brust machen die Unterscheidung nicht immer einfach.

Koronare Herzerkrankungen entstehen zumeist durch Ablagerungen in den Herzkranzarterien, die durch jahrelange Arterienverkalkung verursacht werden. Wichtige Auslöser für diesen schleichenden Prozess sind Bewegungsmangel, schlechte Ernährungsgewohnheiten und daraus resultierendes Übergewicht sowie Rauchen.

Invasive Eingriffe sind nicht immer die beste Lösung für Patienten mit einer Koronaren Herzerkrankung. Oft ist ein medikamentöser Ansatz kombiniert mit mehr Bewegung ebenso erfolgreich. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine optimale medikamentöse Therapie in Kombination mit körperlichem Training häufig das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko nachhaltiger reduzieren kann als die Implantation eines Stents.

So zeigt die PET-Studie, dass eine medikamentöse Therapie mit Nitroglycerin in Kombination mit einem überwachten aeroben Training das Auftreten erneuter Herzbeschwerden durch die leitliniengerechte Medikation in Verbindung mit einem täglichen 20-Minuten-Training wesentlich stärker als durch einen implantierten Stent senkt. Das Rückfallrisiko lag im direkten Vergleich mit zwölf Prozent sowohl kurz- als auch langfristig deutlich unter dem der Herzoperation (30 Prozent).

Kündigt sich ein Angina-pectoris-Anfall an, dann benötigen die Patienten für den Notfall ein schnell wirksames und zuverlässiges Medikament. Hier sind Akutnitrate das Mittel der Wahl. Je nach Schweregrad werden ein bis drei Sprühstöße des Nitrosprays unter die Zunge gegeben. Der Wirkstoff entspannt die glatte Muskulatur der Blutgefäße und sorgt für deren Erweiterung. Das entlastet einerseits das Herz, weil der Blutdruck sinkt. Andererseits fließt durch die erweiterten Koronargefäße wieder mehr Blut, sodass der Sauerstoffmangel im Herzmuskel abnimmt.

Das größte Problem für Herzpatienten ist aber die Angst vor einem erneuten Anfall und viele neigen dazu, sich mehr als nötig zu schonen. Dabei ist gerade ausreichende Aktivität im Alltag für Herzpatienten von größter Bedeutung. Ganz wichtig ist eine Änderung des Lebensstils vor allem durch Integration von mehr Bewegung in den Alltag.

Für eine angstfreie und sicherere körperliche Aktivität sorgt die prophylaktische Gabe eines Nitrosprays. Wird das Spray kurz vor einer körperlichen Belastung unter die Zunge gesprüht, steigert es die Belastbarkeit des Patienten während seiner Bewegungsaktivitäten für bis zu einer halben Stunde. Quelle: Presseworkshop Nitrolingual® akut Spray „Stents, Medikamente, Bewegung: Was hilft dem Herzen am meisten?“, 8. August 2013, Hamburg. Veranstalter: G. Pohl-Boskamp GmbH & Co.KG.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 09/13 auf Seite 8.

×