Referentin und Apothekerin Dr. Ute Koch vor Beginn der Fortbildungsveranstaltung an der Ludwig-Fresenius-Schule in Frankfurt.© Svenja Perlowski / Aristo Pharma

PTA Schule Frankfurt

FORTBILDUNGSVERANSTALTUNG ZUM THEMA NOTFALLVERHÜTUNG

Egal, ob der Riss des Kondoms der die vergessene Einnahme der Pille – seit der Möglichkeit der rezeptfreien Abgabe der Notfall-Pille in Apotheken, ist die Beratungskompetenz in der Offizin umso stärker gefragt.

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Zur Unterstützung des pharmazeutischen Personals im Patientenfachgespräch zur Notfall-Pille bietet Aristo Pharma seit mehreren Jahren nationale Fortbildungsveranstaltungen an. Am 18.10.2019 war es soweit und die erste Fortbildungsveranstaltung speziell für PTA-Schüler fand in der Ludwig-Fresenius-Schule in Frankfurt am Main statt. Insgesamt zwei Klassen aus dem zweiten Ausbildungsjahr mit insgesamt 57 Schülern und Schülerinnen hatten Gelegenheit, an der jeweils anderthalb stündigen Fortbildungsveranstaltung teilzunehmen. Als Referentin war Apothekerin Dr. Ute Koch aus Berlin zu Gast in der Mainmetropole.

Unter dem Titel „Notfall-Pille – kompetent beraten: Rezeptfrei seit März 2015 - ein Update im Jahr 2019“ startete die Fortbildungsveranstaltung pünktlich um 8.30 Uhr. Das Inhaltsspektrum war breit gefächert. Neben hilfreichen Tipps und Informationen rund um die Beratung in der Apotheke ging es auch um Zahlen, Daten und Fakten der Notfallkontrazeption. Der rezeptfreie Zugang zur Notfall-Pille ist eine wichtige Möglichkeit, Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche, vor allem bei Minderjährigen und sehr jungen erwachsenen Frauen zu verhindern. Etwa 2,4 Prozent der Frauen in Deutschland werden bereits vor der Volljährigkeit mindestens einmal schwanger. Obwohl die Notfall-Pille bereits seit 2015 rezeptfrei zur Verfügung steht, hat dieser Schritt viele Frauen noch immer nicht erreicht. Zwar ist der Anteil derjenigen Frauen, die nichts über die rezeptfreie Verfügbarkeit der Notfall-Pille wissen, gesunken. Dennoch spricht man von jeder vierten Frau, die solche Informationen noch nicht gehört hat. Also besteht auch 2019 nach wie vor ein hoher Aufklärungsbedarf.

Ebenfalls ein interessanter und vor allem wichtiger Aspekt für die Beratung in der Apotheke ist der Wirkmechanismus der Notfall-Pille. Denn durch die Einnahme verschiebt sich lediglich der Eisprung, eine bereits eingetretene Schwangerschaft wird dadurch nicht abgebrochen. Apothekerin Dr. Koch stellte in ihrem Vortrag auch noch einmal heraus, dass auch in diesem Punkt immer noch viele Betroffene nicht wissen, wie die Notfallpille wirkt und dass es keine Abtreibungspille ist. Zwar ist der Prozentsatz derjenigen, die sich über den Wirkmechanismus informiert haben, um zehn Prozent gestiegen. Dennoch liegt die Zahl derjenigen, die nicht ausreichend aufgeklärt wurden immer noch bei 45 Prozent. Zu jeder kompetenten Beratung gehört neben den Themen Einnahmehinweise und Neben- und Wechselwirkungen unbedingt auch die Beschreibung der Wirkweise.

Darüber hinaus erklärte die Referentin den PTA-Schülern und Schülerinnen die beiden unterschiedlichen Zulassungen (zentral und dezentral), die es in Deutschland gibt und präsentierte in ihrem Vortrag Studien zu den beiden Wirkstoffen Ulipristalacetat und Levonorgestrel. Neben dem Vortrag an sich war es für Dr. Koch interessant in Erfahrung zu bringen, wie der Wissensstand der PTA-Schüler zum Thema Notfall-Pille ist. Während des Vortrags stellte sie eine Frage zum Wirkmechanismus. Während in der ersten Gruppe 95 Prozent der Teilnehmer wussten, dass die Notfall-Pille den Eisprung verschiebt, waren es in der zweiten Gruppe nur zehn Prozent. Mehr als die Hälfte gaben dort keine Antwort ab.

Natürlich hatten die PTA-Schüler und Schülerinnen auch jede Menge Fragen, welche die Referentin gerne beantwortete. Beantwortet wurde unter anderem:

  • „Ich dachte, man kann während des Stillens nicht schwanger werden?“
  • „Welcher Wirkstoff wird am häufigsten verkauft?“
  • „Was genau sind denn die Vorteile von Levonorgestrel und Ulipristalacetat?“
  • „Wieso sollte man eine vergessene (reguläre) Pille nachnehmen?“
  • „Ich habe die Notfall-Pille auch schon mal abgegeben und hatte dann das Gefühl ein Kind abgetrieben zu haben. Kann eine Notfall-Pille dem Kind wirklich nichts anhaben?“
  • „Wenn ein Mann, der kein gutes Deutsch spricht, die Notfall-Pille für seine Frau holen möchte, mag ich ihm diese nicht abgeben, weil ich Angst habe, dass die Informationen zu Hause nicht ankommen. Was kann ich hier machen?“
  • „Was passiert, wenn versehentlich ein Mann die Notfall-Pille einnimmt?“

Ein interessanter und aufschlussreicher Freitagvormittag neigte sich so langsam dem Ende und alle waren sich einig darüber, dass ein solcher Fachvortrag mit interaktivem Part bereits bei PTA-Schülern und -Schülerinnen eine sinnvolle Ergänzung zum regulären Unterricht ist und eine spätere kompetente Beratung stärkt.

Nadine Hofmann,
Leitung Online-Redaktion

Ansprechpartnerin Aristo Pharma
Bianca Käkel
Produktmanagerin Levonoraristo®
Bianca.Kaekel@aristo-pharma.de

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