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Berufspolitik

BEKOMMT DIE PTA DIE WERTSCHÄTZUNG, DIE SIE VERDIENT?

PTA sind „wert“-volle Mitarbeiter und zurzeit Mangelware, daran besteht kein Zweifel. Aber hier geht es nicht darum, wie dieser Mangel behoben werden kann, sondern, wie es so in deutschen Apotheken aussieht. Bekommt die PTA die Wertschätzung, die sie verdient?

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Vielleicht kann man diese Frage gar nicht so stellen, vor allem auch gar nicht beurteilen. Denn was unter dem Begriff „Wertschätzung“ zu verstehen ist, ist eine individuelle Wahrnehmung eines Einzelnen. Bei mehr als 65 000 PTA in Deutschland, die in der öffentlichen Apotheke arbeiten, fallen die Antworten dazu wahrscheinlich sehr verschieden aus. Da stellt sich die Frage: Kann man diesen Wert wirklich bemessen? Eine PTA, die ihren Arbeitsbereich gut ausfüllt und das aufgrund ihrer Ausbildung erworbenen Wissen gut und kompetent einsetzen kann, ist sicher eine wertvolle MitarbeiterIn. Aber beim Arbeitsplatz Apotheke geht es bestimmt nicht nur um reines Abrufen von Wissen, sondern um Qualitäten, die ein besonderes Fingerspitzengefühl erfordern.

Arzneimittel sind eine besondere Ware und kranke Menschen sind besondere Kunden. Diese Besonderheiten erfordern besondere Menschen, eben Mitarbeiter, die das ständig vor Augen haben. PTA leisten dieses „Besondere“, täglich millionenmal in Deutschland und sind unverzichtbar in der Apothekenlandschaft. Wird das auch von Seiten der Apothekenführung immer so gesehen? „Schätzt“ ein Chef oder eine Chefin die PTA wirklich so, wie sie es verdient? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wertschätzung eines Mitarbeiters zum Ausdruck zu bringen. Die materielle Seite hat da viele Optionen. Ein übertarifliches Gehalt, Freistellung und Finanzierung von Fortbildungen, ein zusätzliches Einkommen in Form von Weihnachts-oder Urlaubsgeld, eine Honorierung, wenn ein LOB-Ziel erreicht wurde, Mitgliedschaft in einem Fitnessclub, der den Mitarbeitern finanziert wird. Es gibt viele Möglichkeiten, eine Wertschätzung zu bekunden.

Auch ist eine Teilzeitbeschäftigung, die die Wünsche der PTA berücksichtigt, ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Sind die meisten PTA ja doch weiblich und oftmals als berufstätige Mütter in den Apotheken beschäftigt. Eine Art der Wertschätzung ist allerdings enorm wichtig, wenn auch nicht in jeder Apotheke praktiziert: die Anerkennung der Leistung! Es gibt sehr viele Studien darüber, dass eine Arbeit gut und gerne verrichtet wird, wenn die Anerkennungsbilanz stimmt. Das erhöht die Motivation und reduziert die Krankheitstage. Denn längerfristig bindet es die Mitarbeiter an den Betrieb. Seinen Mitarbeitern Anerkennung entgegen zu bringen, sollte eigentlich selbstverständlich und möglich sein. Positive Rückmeldungen der erbrachten Leistung sind das A und O für Einsatz und Freude am Beruf und sie sind völlig kostenlos.

Angelika Gregor, BVpta, Vorstandsmitglied

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