Eine Person hält ein Herz aus Wolle in der Hand, das über einen Faden mit einem Woll-Blutstropfen in der Hand einer zweiten Person verbunden ist.
Der Bedarf an Bluttransfusionen ist hoch. Um das Spenden attraktiver zu machen, bietet das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein eine App an. © Andrii Zastrozhnov / iStock / Getty Images Plus

Blutspende | Smartphone

APP VERRÄT, WANN DAS EIGENE BLUT FÜR TRANSFUSION VERWENDET WURDE

Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein bietet nach eigenen Angaben als erstes Krankenhaus in Deutschland eine App für Blutspender an, die diesen etwa informiert, sobald sein Blut für eine Transfusion genutzt wurde.

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Die App übermittelt auch Blutwerte oder weist darauf hin, wenn ein Spende-Termin verschoben werden muss. Die App sei ein Must-have für alle, die ihren individuellen Beitrag zur Versorgung der Patienten leisten möchten, erklärte der Kaufmännische Vorstand des Klinikums, Peter Pansegrau. «Gerade auch junge Menschen engagieren sich zunehmend für gesellschaftliche Herausforderungen. Diesen möchten wir den zeitgemäßen Zugang erleichtern, Lebensretter zu werden», sagte der Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin, Prof. Siegfried Görg.

Die Barmer verwies auf Probleme bei Blutspenden. In Schleswig-Holstein erhielten fast sieben Prozent der Patienten bei einer Operation eine Bluttransfusion. Das liege über dem Bundesdurchschnitt von 6,6 Prozent. Die Zahl der Blutspender sinke, während aufgrund der älter werdenden Gesellschaft der Blutbedarf stetig steige. Mit zunehmendem Alter kommen auch langjährige Spender oft aufgrund ihres Gesundheitszustandes nicht mehr als Spender infrage. «Es muss gelingen, mehr junge Menschen von der Blutspende zu überzeugen. Die Blutspende-App ist da genau der richtige Ansatz», sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Bernd Hillebrandt.

In den ersten zehn Tagen sei die App knapp 4000 Mal heruntergeladen worden, sagte Prof. Görg der Deutschen Presse-Agentur. Etwa 1300 Menschen hätten Blut gespendet und der Übertragung ihrer Daten zugestimmt. Begonnen habe es mit einem Hackathon des Klinikums im Jahr 2018. Informatikstudenten hätten die Ideen umgesetzt und dann sei aus dem Projekt ein Start-up gegründet worden.

Quelle: dpa

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