Problemzone Fuß: Wenn es auch ohne Schuh drückt
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01. Februar 2026
Füße schwitzen und stinken: Was tun?
Schwitzen im Sommer ist nichts Ungewöhnliches. Wird es dem Körper zu heiß, schmeißt er die körpereigene Klimaanlage an: Er sondert durch Schweißdrüsen Flüssigkeit ab, die auf der Hautoberfläche verdunstet und dadurch kühlt. Am ganzen Körper befinden sich hierfür solche Schweißdrüsen, auch an den Fußsohlen.
Oder besser gesagt, gerade an den Fußsohlen. Denn an den Füßen sitzen besonders viele Schweißdrüsen. Weniger zum Kühlen als vielmehr für einen besseren Grip auf unterschiedlichen Untergründen. Das war vor allem vor Erfindung der Schuhe wichtig, um notfalls auch über rutschige oder unebene Verhältnisse schnell und sicher fliehen zu können. Heute sorgt dieser Schweißfilm eher für Unmut, vor allem im Sommer. Und vor allem dann, wenn er müffelt.
Wenn Füße schwitzen, entsteht nicht direkt ein Käsefuß, denn frischer Schweiß riecht in der Regel nicht unangenehm. Der Käsegeruch entsteht erst dann, wenn sich Bakterien auf der Hautoberfläche mit dem Fußschweiß beschäftigen, wobei Buttersäure entsteht. Da Männer generell aktivere Schweißdrüsen haben als Frauen, leiden sie auch häufiger unter Käsefüßen.
Auf einem Quadratzentimeter Fußsohlenhaut sitzen etwa 500 Schweißdrüsen.
Wenn Füße schwitzen und unangenehm riechen, sind häufig Schuhe oder Socken aus nicht atmungsaktiven Materialien schuld an dem unangenehmen Geruch. Denn in dem feucht-warmen Klima fühlen sich Bakterien pudelwohl. Weitere Gründe für stark schwitzende Füße können sein:
- eine Überfunktionen der Schilddrüse
- Übergewicht
- Stress
- unerwünschte Arzneimittelwirkungen, zum Beispiel bei Betablockern oder manche Antidepressiva
- Diabetes mellitus
- Hormonumstellungen, wie zum Beispiel in den Wechseljahren
- vergrößerte Schweißdrüsen
Sollten Kund*innen aus unbekannten Gründen anhaltend unter stark schwitzenden Füßen leiden, empfehlen Sie den Arztbesuch, um Grunderkrankungen ausschließen zu können. Nur etwa 2 bis 3 von 100 Käsefüße-Betroffenen leidet unter einer Hyperhidrosis pedis, also einer übermäßigen und pathologischen Schweißbildung an den Fußsohlen, die häufig mit unangenehmem Geruch einhergeht. Dem Ganzen liegt eine Regulationsstörung im vegetativen Nervensystem zugrunde.
Bei pathologischen Schweißfüßen, Hyperhidrosis pedis, sondert jeder Fuß mehr als 50 Milliliter Schweiß ab.
Füße schwitzen im Sommer: Das können Sie gegen Käsefüße empfehlen
Käsefüße hat jede*r einmal. Gerade im Sommer empfiehlt es sich daher, auf luftiges Schuhwerk und atmungsaktive Textilien zu setzen. Denn so kommt es erst gar nicht dazu, dass die Füße übermäßig schwitzen.
Gerade in Sportschuhen können Einlegesohlen aus Naturmaterialien wie Kork oder Leder Feuchtigkeit aufnehmen und das Bakterienwachstum verlangsamen. Wer zu Schweißfüßen neigt, kann im Sommer auch auf Fußpuder zurückgreifen und sollte seine Schuhe täglich auslüften. Falls die Schuhe ebenfalls müffeln, kann ein desinfizierendes Schuhdeo helfen.
Wem trotzdem die Füße schwitzen und müffeln, braucht seine Füße nicht zu verstecken. Diese Tipps können helfen:
Regelmäßiges Fußbad mit einem geeigneten Badezusatz. Das können spezielle Fußbadsalze sein. Oder etwas Meersalz mit ein paar Tropfen Teebaum- oder Salbeiöl.
Die Füße nach dem Duschen oder Baden gründlich trocknen, vor allem zwischen den Zehen. Wem das zu sehr kitzelt, der kann seine Füße auch trockenföhnen.
Spezielle Fußdeos aufsprühen.
Fußlotionen mit Zink und Aluminiumchlorid verhindern übermäßiges Schwitzen und halten die Füße trocken.
Regelmäßige Fußpflege. Denn auf überschüssiger Hornhaut und Schwielen fühlen sich geruchsbildende Bakterien besonders wohl.
Trend Barfußschuh
Barfußschuhe besitzen eine besonders dünne und flexible Sohle und sind dabei sehr leicht. Da die Schuhe so geschnitten sind, dass die Zehen darin extra viel Platz haben, fallen sie auch optisch auf. Doch sind sie wirklich gesünder?
Das lässt sich wissenschaftlich gesehen schwer beantworten, denn viele Studien gibt es dazu nicht. Kleine Datenmengen geben Hinweise darauf, dass die Fußmuskulatur von Menschen mit Minimalschuhwerk, wie die Barfußtreter auch genannt werden, bereits nach sechs Monaten stärker ausgebildet ist als bei Menschen mit konventionellen Schuhen.
Expert*innen sind sich einig, dass Barfußlaufen die gesündeste Form der Fortbewegung ist, doch lässt sich das auch mit den besten Barfußschuhen nicht exakt nachstellen. Wer es dennoch ausprobieren möchte, sollte sich im Fachgeschäft beraten lassen und sich für die Umstellung Zeit lassen. Zu Beginn werden die Schuhe nur 15 bis 30 Minuten pro Tag getragen und die Dauer langsam gesteigert.
Diabetiker*innen und Menschen mit ausgeprägten Fußfehlstellungen sollten auf den Trend verzichten.











