E-Learning: Füße
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Problemzone Fuß: Wenn es auch ohne Schuh drückt

Füße tragen uns im besten Fall nicht nur unser ganzes Leben herum, sie sind auch erstaunlich komplex aufgebaut. Das merkt man spätestens dann, wenn sie Probleme bereiten. Unschön, vor allem im Sommer. So können Sie Ihren Kund*innen helfen.

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Veröffentlichung der Teilnahmebescheinigung:
01. Februar 2026

Wenn im Sommer Füße schwitzen: Fußpilz als Folge

Nicht nur Bakterien, die üblen Geruch verbreiten, lieben ein feucht-warmes Klima. Auch Hautpilze (Dermatophyten) fühlen sich dann pudelwohl, vermehren sich und schon hat man das nächste unansehnliche Fußproblem: Fußpilz.

Bei Fußpilz (Tinea pedis) handelt es sich um eine Infektion mit Fadenpilzen, vor allem von Tinea rubrum sowie von Tinea interdigitale. Diese nutzen lokale Schwachstellen des Immunsystems aus, um sich in der Hornschicht der Fußsohlenhaut anzusiedeln und auszubreiten.

Am wohlsten fühlen sich die Sporen in den Zehenzwischenräumen. Dort beginnt Fußpilz in der Regel auch, vorzugsweise zwischen dem vierten und fünften Zeh. Denn zwischen den Zehen ist es feucht, vor allem wenn die Füße schwitzen. Durch die Feuchtigkeit quillt die Haut auf und die Sporen können besser in die oberen Hautschichten eindringen. Der Fußballen ist häufig auch weniger stark durchblutet und im Vergleich zu anderen Körperteilen kühler, das Immunsystem an der Stelle also etwas träge.

Fußabdrücke mit einfarbiger FüllungSchon gewusst?
Bei Naturvölkern, die ausschließlich barfuß gehen, wurde Fußpilz bislang nicht beobachtet. So nützlich Schuhe auch sein mögen, auch hier gilt die Empfehlung, im Sommer häufiger barfuß zu gehen.

Die Ansteckung erfolgt meist über infizierte Hautschuppen, die beim Barfußgehen aufgesammelt werden. Menschen mit Diabetes mellitus oder Durchblutungsstörungen in den Beinen und Füßen, Raucher*innen sowie Männer neigen eher zu Fußpilz.

Wie man eine Infektion vermeiden kann:

Fußpilz: Und wenn es doch passiert?

Fußpilz stellt die häufigste Mykose dar, rund 70 Prozent der Bevölkerung hat damit mindestens einmal im Leben Kontakt, und das ist kein Grund zur Scham. Auch wenn die weißlich aufgequollenen Schuppungen und feinen Risse in der Haut unschön aussehen und unangenehm jucken oder brennen, lässt sich die Krankheit gut behandeln und heilt in der Regel komplett aus.

Selbstlimitierend ist sie allerdings nicht, eine medikamentöse Behandlung ist in jedem Fall angezeigt. Unbehandelt breitet sich die Mykose aus, kann zusätzlich die Fußnägel befallen oder eine bakterielle Superinfektion mit sich ziehen.

In der Selbstmedikation finden sich einige Wirkstoffe, die lokal in Form von Lösungen, Cremes oder Salben auf die Füße aufgebracht werden. Sie greifen an unterschiedlichen Stellen in den Stoffwechsel der Pilze ein und hemmen dadurch das Wachstum (wirken fungistatisch), Ciclopirox wirkt zudem fungizid, die Pilzzelle stirbt ab.

Fußabdrücke mit einfarbiger FüllungCiclopirox aus der Gruppe der Pyridone ist vor allem in Form eines wasserlöslichen Lacks gegen Nagelpilz bekannt, kann aber auch als Creme lokal bei Fußpilz eingesetzt werden. Das Breitspektrum-Antimykotikum wird zwei Wochen lang zweimal täglich auf die betroffenen Stellen an den Füßen aufgetragen. Nach dem Abklingen der Beschwerden sollte die Creme noch ein bis zwei Wochen lang angewendet werden.

Fußabdrücke mit einfarbiger FüllungTerbinafin gehört wie Naftifin zu den Allylaminen. Die einprozentige Terbinafin-Creme muss nur einmal täglich für eine Woche angewendet werden.

Fußabdrücke mit einfarbiger FüllungZu der bekanntesten Gruppe bei Fußpilz, den Azolen, zählen unter anderem Bifonazol, Clotrimazol und Miconazol. Die Arzneistoffe sind in den unterschiedlichsten Darreichungsformen verarbeitet und werden bei Fußpilz in der Regel zweimal täglich für bis zu sechs Wochen angewendet. Clotrimazol darf auch in der Schwangerschaft, Stillzeit (außer im Brustbereich) und bei Kindern angewendet werden.

Antimykotika: Hemmung der Ergosterol-Biosynthese

Ergosterol ist ein Steroid, das dem Cholesterin unserer Zellwände recht ähnlich ist. Dementsprechend essenziell ist es für den Fortbestand der Pilzzelle: Ohne Ergosterol-Bausteine wird die Zellwand in ihrer Funktion erheblich beeinträchtigt, was den Pilz am Wachstum hindert.

Allylamine, Amorolfin, Polyene und Azole greifen hier an unterschiedlichen Punkten der Biosynthese an. Ciclopirox bildet eine Ausnahme. Es wirkt fungizid durch die Produktion schädlicher Stoffwechselprodukte in der Pilzzelle. Gleichzeitig blockiert es für den Pilz wichtige enzymatische Prozesse und unterbricht die Nährstoffversorgung.

Grenzen der Selbstmedikation bei Fußpilz

Bei Fußpilz gilt eine Faustregel: Sollte der Befall über die Zehenzwischenräume hinausgehen, sollte ein Arztbesuch empfohlen werden. Auch Kinder oder Schwangere sollten vorsichtshalber eine Arztpraxis aufsuchen. Ebenso wenn die Füße schmerzen, brennen oder entzündet sind. Sollte sich nach einer Woche der Selbstmedikation keine Verbesserung zeigen oder die Beschwerden sich sogar verschlimmern, sollten Betroffene zum Arzt oder zur Ärztin gehen.

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