Kampf gegen Karies: Beratung zum gesunden Gebiss
9 Minuten 50 Punkte
- 1Lernziele
- 2Ausrüstung zum Putzen
- 33 Minuten?
- 4Loch im Zahn
- 5Entzündungen
- 6Zahn ausgeschlagen
- 7Abschlussquiz
01. Februar 2026
Entzündungen im Mundraum
Im Mund können nicht nur die Zähne erkranken, sondern auch andere Gewebe.
Gingivitis
Entzündetes Zahnfleisch ist rot, geschwollen und druckempfindlich. Es kann auch Mundgeruch verursachen. Betroffene bemerken ihre Gingivitis oft erst, wenn das Zahnfleisch beim Zähneputzen blutet. Schmerzen entstehen in der Regel erst im fortgeschrittenen Stadium, wenn sich Zahnfleischtaschen gebildet haben – die Zahnhälse liegen dann frei und reagieren empfindlich auf kalte und heiße Speisen.
Eine Zahnfleischentzündung lässt sich meist durch intensive Mundhygiene in den Griff bekommen. Andersherum ist nicht allein schlechtes Zähneputzen Auslöser einer Zahnfleischentzündung. Auch Rauchen und Alkohol, hormonelle Veränderungen, ein geschwächtes Immunsystem, einige Rheumaformen und Stress machen das Zahnfleisch empfindlicher.
Parodontitis
Wird eine Gingivitis nicht behandelt, kann sie auf den Kieferknochen übergehen – eine Parodontitis entsteht. Die Entzündung aktiviert Osteoklasten, die das Knochenmaterial des Zahnhalteapparats unwiederbringlich abbauen. Die Zähne wackeln oder fallen aus.
Außerdem kann sich die Entzündung über die Blutbahn ausdehnen. Parodontitis ist mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzmuskelentzündungen oder auch Diabetes verknüpft. Andersherum erhöht aber auch Diabetes das Risiko für Gingivitis und Parodontitis.
Aphthen
Aphthen sind linsengroße Geschwüre der Mundschleimhaut, oft gefüllt mit Flüssigkeit und von einem roten Wundrand umgeben. Sie entstehen unter anderem durch immunologische Prozesse oder Infektionen, aber auch durch schlechtsitzende Prothesen und Zahnspangen. Zöliakie und Stress, entzündliche Darmerkrankungen und manche Rheumaformen begünstigen Aphthen ebenfalls. Meist heilen sie nach einigen Tagen von allein.
Mundfäule
Eine Extremform von Aphthen ist die Stomatitis aphthosa, die sogenannte Mundfäule. Sie entsteht durch Herpesviren.
Beratungstipp: Bei Aphthen können Sie verschiedene Produkte mit unterschiedlichem Behandlungsfokus empfehlen:
- Für einzelne Aphthen betäubende Gele mit Lidocain oder Polidocanol
- Für größere Behandlungsareale betäubende Lutschtabletten, Mundspülungen oder -sprays mit Benzocain, Ambroxol oder Benzydamin
- Wundheilungsfördernd, adstringierend bzw. antiseptisch Kamille und Salbei, zum Gurgeln oder Aufsprühen, aber auch in Gelen; Rhabarberwurzel-Extrakt zum Aufpinseln
- Antiseptische Mundspülungen mit Chlorhexidin, Hexitidin, Octenidin oder Povidon-Jod
- Schützende und schmerzlindernde Hyaluronsäure als Tinktur, Spray, Mundspülung oder Lutschtabletten
- Wundheilungsförderndes Dexpanthenol
Triamcinolon-Hafttabletten
Bei wiederkehrenden Aphthen können Hafttabletten mit Triamcinolon verordnet werden. Man klebt sie mit der orangen Seite direkt auf die Aphthe. Es bildet sich ein Film, der das antientzündliche Glucocorticoid nach und nach freisetzt. Wurden sie einmal verordnet, sind die Hafttabletten auch für die Selbstmedikation zugelassen.
Frage: Was empfehlen Sie bei einer Zahnfleischentzündung?
A. Lidocain-Gel
B. Eine intensivere Mundhygiene
C. Eine Mundspüllösung mit Dexpanthenol











