Beraten mit Grips

BERATEN MIT GRIPS: VAGISAN MILCHSÄURE ZÄPFCHEN

Den meisten Kunden fällt es schwer, über Tabuthemen zu sprechen. Lesen Sie hier, wie Sie mit Einfühlungsvermögen und Kompetenz souverän ein Gespräch über die Vaginalflora führen.

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Alles im sauren Bereich

Kundin: Hallo! Es ist mir ein bisschen unangenehm, aber ich habe ein Problem im Intimbereich.
PTA: Das muss Ihnen nicht peinlich sein. So wie wir über Husten und Knieschmerzen sprechen, können wir auch darüber reden.

Also gut, manchmal nach dem Sex, da riecht es untenrum unangenehm. Ein bisschen fischig.
Damit sind Sie nicht allein, das kennen auch andere Frauen. Es kann ein Zeichen dafür sein, dass die Vaginalflora etwas aus der Balance geraten ist.

Wie das?
Die gesunde Scheide ist unter anderem mit vielen Milchsäurebakterien, auch Laktobazillen genannt, besiedelt. Sie produzieren neben einigen anderen Stoffen auch Milchsäure, die für das saure Milieu der Scheide sorgt. In diesem fühlen sich die Milchsäurebakterien sehr wohl und krankmachende Bakterien werden gleichzeitig in Schach gehalten. Zum Beispiel Samenflüssigkeit oder auch Menstruationsblut können den pH-Wert in der Scheide etwas verschieben. Das heißt, das Milieu, in dem die schützenden Milchsäurebakterien leben, ist dann nicht mehr sauer genug für sie. Krankmachende Bakterien können sich dadurch leichter vermehren. Manche dieser unerwünschten Bakterien produzieren Stoffe, die bei einem etwas höheren pH- Wert – wie er dann vorliegen kann – den unangenehmen, leicht fischigen Geruch verursachen.

Bitte keine Bakterien. Ich hatte vor einiger Zeit schon einmal eine Infektion durch Bakterien, das fing auch so an und wurde dann schlimmer.
Hatten Sie damals vielleicht ein Antibiotikum eingenommen, bevor das losging? Antibiotika wirken leider nicht nur gegen krankmachende Bakterien, sondern zum Teil auch gegen die nützlichen Milchsäurebakterien, sodass die Vaginalflora aus dem Gleichgewicht geraten kann.

Hmmh, ich kann mich nicht daran erinnern in den letzten Jahren mal ein Antibiotikum bekommen zu haben. Daran wird es wahrscheinlich nicht gelegen haben.
Verstehe, dann haben möglicherweise die Hormone oder Stress damals bei Ihnen eine Rolle gespielt. Denn auch die Hormone beeinflussen die Scheidenflora, da die Milchsäurebakterien auf Östrogene angewiesen sind. Diese sorgen für eine ausreichende Menge des Zuckers Glykogen in der Scheide, das den Laktobazillen als Nahrung dient und von ihnen in Milchsäure umgesetzt wird. Verändert sich der Hormonhaushalt, kann das also zu einer Abnahme der „guten“ Milchsäurebakterien führen und das Wachstum der unerwünschten Keime begünstigen. Beispielsweise wenn innerhalb des Menstruationszyklus oder während der Wechseljahre der Östrogenspiegel sinkt. Zu hormonellen Veränderungen kann es auch während der Schwangerschaft oder Stillzeit kommen. Aber auch durch Stress kann die Vaginalflora mal aus dem Gleichgewicht geraten.

Ja, das war damals eine sehr anstrengende und stressige Zeit, in der auch meine Regelblutung zum Teil sehr unregelmäßig kam.
Haben Sie denn zurzeit noch andere Beschwerden außer dem veränderten Geruch nach dem Sex? Hat sich vielleicht Ihr Ausfluss verändert, was Geruch, Farbe oder Konsistenz angeht? Nein, sonst ist alles normal. Dann empfehle ich Ihnen Vagisan Milchsäure Zäpfchen. Die bringen den pH-Wert in der Scheide wieder in einen Bereich, in dem die schützenden Milchsäurebakterien sich vermehren können. Gleichzeitig wirkt sich die Ansäuerung des Scheidenmilieus ungünstig auf das Wachstum von Krankheitserregern aus, sodass Sie die Zäpfchen auch vorbeugend bei Neigung zu bakteriellen Scheideninfektionen anwenden können.

Das klingt sehr gut, wie wende ich die Zäpfchen denn an?
Die Anwendung ist sehr einfach. Die kleine Packung enthält sieben Zäpfchen. Führen Sie über fünf bis sieben Tage lang jeden Abend vor dem Schlafengehen ein Zäpfchen tief in die Scheide ein. Das geht leichter, wenn Sie das Zäpfchen vorher unter fließendem Wasser anfeuchten. Am besten tragen Sie über Nacht eine Slipeinlage, denn die Zäpfchengrundlage kann am nächsten Morgen etwas auslaufen.

In Ordnung.
Um den normalen pH-Wert in der Scheide zu erhalten, können Sie das auch zweibis dreimal wöchentlich über einen längeren Zeitraum so fortführen. Und um Ihre Vaginalflora gezielt nach dem Sex oder nach der Menstruationsblutung durch eine schnelle Ansäuerung zu unterstützen, können Sie außerdem nach dem Intimverkehr oder nach der Blutung vorbeugend einVagisan Milchsäure Zäpfchen anwenden.

Das ist eine gute Idee. Ich probiere die Zäpfchen jetzt erst einmal eine Woche aus, und wenn es gut hilft, hole ich noch einmal eine Packung zum Vorbeugen.
Sie können dann auch gleich die größere Packungseinheit mit 14 Zäpfchen wählen.

Gerne, das macht Sinn! Ach, da fällt mir ein: Ich bekomme wahrscheinlich morgen oder übermorgen meine Tage. Was mache ich dann?
In der Zeit pausieren Sie einfach. Und wenn Ihre Periode vorbei ist, setzen Sie die Anwendung fort. Sollten sich die Beschwerden nicht bessern oder andere hinzukommen, der Geruch häufiger auftreten oder Ihnen eine Veränderung des Ausflusses auffallen, wäre es wichtig, dass Sie sich bei Ihrem Frauenarzt vorstellen.

Alles klar, das mache ich. Vielen Dank für Ihre Beratung.
Sehr gern. Alles Gute für Sie!

Hier können Sie sich das Kundengespräch anhören:

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 04/2022 ab Seite 32.

Beratungswissen kompakt

In Beraten mit Grips finden Sie übersichtlich und gebündelt die wichtigsten Fakten zu einem bestimmten Arzneimittel, Medizinprodukt, Nahrungsergänzungsmittel oder Kosmetikprodukt. Diese Fakten können je nach Produkt ganz unterschiedlich sein, beispielsweise Antworten auf die Fragen: Wie erkenne ich den Kunden, dem dieses Produkt hilft? Welche Fragen muss ich dazu stellen? Was unterscheidet dieses Produkt von anderen? Was muss ich dem Kunden an Informationen mit auf den Weg geben? Welche Tipps kann ich ihm zusätzlich geben?

Sie finden hier auch einen beispielhaften Dialog zwischen PTA und Kunde, in dem das Wissen aus den Kästen in einem Beratungsgespräch umgesetzt wird. Diesen Dialog können Sie lesen oder als Audiodatei anhören.

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