Galenik
ZUWACHS IM DAC
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Schon länger wird zur Herstellung einiger Rezepturen eine verdünnte Basiscreme benötigt. Die nun offiziell eingeführte DAC-Monographie war im Grunde bereits in den Bestandteilen der Rezeptur enthalten und wurde im Laufe der Produktion quasi unbeabsichtigt angefertigt. Der sonst zu hohe Lipidanteil hätte bei fettigen Hauttypen oder bestimmten Indikationen die Compliance gefährdet. Durch die aktuelle Neueinführung entfallen nun zeitraubende Schritte in der Rezeptur.
Anstatt schrittweise die verdünnte Basiscreme im Laufe der Rezeptur selbst herstellen zu müssen, kann sie nun vorab in größeren Mengen als Defektur angesetzt oder direkt von einschlägigen Herstellern bezogen werden. Die in NRF-Rezepturen beschrieben Wirkstoffe müssen dann meist nur noch in die Grundlage eingearbeitet werden.
Bestandteile Als Grundlage fungiert die altbewährte Basiscreme DAC. Diese amphiphile Creme ist für die Herstellung vieler Rezepturen unersetzlich. Die Rezepturgrundlage bietet als fettreiche und zugleich hydrophile Creme gute Eigenschaften für den Einsatz als Basistherapeutikum bei Dermatitiden, besonders im subakuten Erkrankungsstadium. Durch Ergänzung von Propylenglycol und Wasser wird der hohe Lipidanteil verdünnt und es entsteht die verdünnte Basiscreme DAC. Diese kann nun auch bei Hauterkrankungen eingesetzt werden, bei denen die Basiscreme DAC durch den hohen Lipidanteil als ungeeignet einzustufen ist.
100 g Verdünnte Basiscreme DAC enthalten:
50,0 g Basiscreme DAC
10,0 g Propylenglycol
40,0 g Gereinigtes Wasser
Einsatzgebiet Durch den Zusatz von 40 Gramm gereinigten Wassers steigt der Anteil auf insgesamt 60 Prozent an. Somit ist die verdünnte Basiscreme DAC in den Bereich der wasserreichen, hydrophilen Cremes aufgestiegen. Die Vorteile der Hautverträglichkeit und die guten Verarbeitungsmöglichkeiten verschiedener lipophiler als auch hydrophiler Wirkstoffe bleiben erhalten. Der geringere Lipidanteil im Vergleich zur Standardversion der Basiscreme DAC kann auch bei fettigen Hauttypen eingesetzt werden. Wirkstoffe, wie Erythromycin oder Metronidazol, die standardmäßig bei mittleren bis schwereren Verlaufsformen von Akne eingesetzt werden, können gut eingearbeitet werden.
Die Kombination aus Antibiotikum und der leichten Textur der verdünnten Basiscreme DAC ist auch bei längerer Anwendung ideal für aknegeplagte Haut. Die Wirkung der Antibiotika kann sich voll entfalten, ohne dass die Gesichtshaut zu sehr ausgetrocknet wird. Weitere Einsatzmöglichkeiten bieten bestimmte Formen der Schuppenflechte. Als Grundlage für Methoxsalen lässt sich die Zubereitung auf der Haut leicht verstreichen und gut abwaschen, sobald die Therapie mit UV-Licht (PUVA) begonnen wird.
Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 02/2021 auf Seite 72.
Manuel Lüke, Apotheker und PTA-Lehrer für Gefahrstoffkunde