© Ingram Publishing / Thinkstock
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Schüssler Salze

ZUM AUS DER HAUT FAHREN

Im Winter ist unsere Haut besonders anfällig: Sie wird schnell trocken, juckt, schuppt und wird rissig. Gerade Neurodermitiker leiden jetzt intensiver unter ihren Beschwerden als im Sommer.

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Juckreiz, Trockenheit und Schuppung unterliegen vielen Einflüssen, wie zum Beispiel hormonellen und sie sind Vitamin-D-abhängig. Ein Mangel an essenziellen Fettsäuren kann eine Ursache sein ebenso wie ein Mangel an Vitamin A. Allergische Ursachen oder Intoleranzreaktionen sind häufig vertreten und dann kommen noch als Auslöser Mangelerscheinungen an bestimmten Schüßler-Salzen in Frage. Sie sehen, es ist nicht so einfach, den oder die Auslöser zu ermitteln und häufig ist detektivischer Spürsinn gefragt.

Der Feuchtigkeitsregulator Natrium chloratum ist das wichtigste Salz bei allen Irritationen der Haut, die mit übermäßiger Feuchtigkeit oder Trockenheit einhergehen. Schüßlers Nr. 8 reguliert die Durchfeuchtung von Haut- und Schleimhäuten und hat sich ebenso bei entzündlichen Veränderungen wie der Windeldermatitis bewährt. Die wichtigste Indikation jedoch ist die trockene und zu Juckreiz neigende Haut (bei starkem Juckreiz sollten Sie in Ihrem Beratungsgespräch zusätzlich an die Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6 denken). Auch schuppende Haut, die Schuppen sind klar bis hell und klein, passen zum Salz Nr. 8 (z. B. Kopfschuppen).

Stagnation Bei chronischen Hautbeschwerden, vor allem wenn gelbliche Schuppen auffällig sind oder Heilprozesse stagnieren, ist die Nr. 6 Kalium sulfuricum D6, das richtige Salz. Bitte denken Sie daran, Ihren Kunden auch die zum Salz passende Salbe zu empfehlen, damit habe ich in der Praxis hervorragende Erfahrungen gesammelt.

Die wichtigsten Hautsalze Für die Haut sind noch andere Salze hilfreich und vorteilhaft. Achten Sie auf die genauen Beschreibungen, die Sie im Beratungsgespräch erfahren und entscheiden Sie danach: Die Nr. 15 Kalium jodatum D6 kommt bei überempfindlicher und/oder trockener Haut, bei Schuppenflechte und Ekzemen mit Borken in Betracht. Die Nr. 17 Manganum sulfuricum D6 hilft bei trockenen Ekzemen, Schuppenflechte und heftigem Juckreiz. Bei trockener Haut, über die vor allem ältere Menschen klagen, denken Sie bitte an die Nr. 1 Calcium fluoratum D12 und Nr. 2 Calcium phosphoricum D6 – ebenso an die beiden Salben Nr. 1 und Nr. 2.

Bei akutem Juckreiz, vor allem, wenn Sie nicht wissen, wo er herrührt, empfehle ich Ihnen die folgende Kombination (sie hat sich auch bei Neurodermitis bewährt): Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12, Nr. 6 Kalium sulfuricum D6 und Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6 – zusätzlich die Salbe Nr. 7. Bei geröteter, fleckiger und empfindlicher Haut hilft die Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12 mit der Salbe Nr. 3.

Schlechte Heilung Wenn die Haut nach Verletzungen schlecht heilt und sehr empfindlich ist – auch wenn andere Salze ihre Hilfe versagen, rate ich zur Nr. 11 Silicea D12 und zur Salbe (oder Lotion) Nr. 11. Lassen Sie bei chronischen Beschwerden alle vier Wochen die Potenz wechseln (D12, D6, D3). Grundsätzlich bei Hautausschlägen sind noch die folgenden Salze hilfreich: Nr. 4 Kalium chloratum D6 und Salbe Nr. 4 – bei mehlartigen Hautschüppchen, die nach dem Platzen von Bläschen auftreten. Bei der Neigung zum Auftreten von Ekzemen ist die Nr. 22 Calcium carbonicum D6 als Konstitutionsmittel geeignet.

Sind Hautausschläge und trockene Haut, auch mit gelblichen Schüppchen, sehr hartnäckig, ist ein Sulfat-Salz, in dem Fall die Nr. 12 Calcium sulfuricum D12 und Salbe Nr. 12 angezeigt. Beim Einsatz von Sulfat-Salzen können sich die Beschwerden vorübergehend verschlimmern, das hängt mit dem starken entgiftenden und ausscheidenden Effekt zusammen (wie Sulfur in der Homöopathie). Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Beratung, damit Sie nicht „aus der Haut fahren“.


Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 02/17 ab Seite 24.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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