Vor der Schultafel geht ein Licht auf
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Wissen Sie es noch?

WIE EIN ROHES EI

Etwa die Hälfte aller Frauen und auch einige Männer bezeichnen ihre Haut Umfragen zufolge als empfindlich. Was bedeutet das eigentlich, worauf reagiert die Haut so empfindlich und ist das wirklich nachweisbar?

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Diese natürlich sehr subjektive Einschätzung ist schwer objektivierbar, denn jeder bewertet die Reaktionen seiner Haut anders. Tatsächlich kann die Haut bereits auf geringfügige chemische oder physikalische Reize mit Irritationen wie Rötung, Schwellung, Wärmegefühl, Kribbeln oder Spannen reagieren. Man kann dies tatsächlich provozieren – zum Beispiel mit dem Spateltest. Dabei fährt man mit der Kante eines Kunststoffspatels über die Haut, beispielsweise an den Wangen oder am Dekolleté.

Stufen der Empfindlichkeit Ist die Haut besonders empfindlich, reagiert sie sofort mit Schwellung und Rötung. Mittlerweile wird zwischen mehreren Empfindlichkeitsstufen unterschieden. Empfindliche Haut reagiert ganz einfach ein wenig heftiger auf Umwelteinflüsse als normale Haut. Überempfindliche Haut ist noch sensibler. Die Intoleranz zeigt sich oftmals schon bei geringfügigen Reizen durch Entzündungserscheinungen. Ursache für die erhöhte Reaktionsbereitschaft der Haut können innere und äußere Faktoren wie Stress, nervliche Anspannung, Krankheiten oder falsche Pflege sein. Meist handelt es sich um vorübergehende Intoleranzreaktionen, nur etwa zehn Prozent der Irritationen sollen allergischen Ursprungs sein. Dies ist die höchste Stufe der Empfindlichkeit und gegebenenfalls durch einen Allergietest auszuschließen. Fast immer ist empfindliche Haut gleichzeitig trocken und die Barrierefunktion gestört. Als Folge können Mikroorganismen und chemische Substanzen aus der Umwelt oder aus zuvor verwendeten Kosmetikprodukten leichter in die Haut penetrieren und den Weg für Irritationen, aber auch allergische Kontaktekzeme bereiten.

PflegeDie Gesichtshaut ist in der Regel stärker betroffen als die Haut des restlichen Körpers, da sie dünner und am stärksten äußeren Faktoren wie UVStrahlen und Luftverschmutzung ausgesetzt ist. Bezüglich Reinigung und Pflege der Haut gelten die gleichen Empfehlungen wie für trockene Haut. Auf ein Peeling sollte jedoch möglichst ganz verzichtet werden. Günstig sind Produkte mit Thermalwasser, das reich an Mineralien und Spurenelementen ist. Grundsätzlich gilt, je weniger Stoffe in einem Produkt enthalten sind, umso eher kann man eine Irritation vermeiden. Hier ist es also ganz besonders wichtig, bei einer Serie oder zumindest einer Marke zu bleiben. Vor allem Duft- und Farbstoffe sowie Konservierungsmittel, aber auch Emulgatoren sollten, wenn überhaupt, nur in geringer Menge enthalten sein. Auch einige Wirkstoffe können die Haut reizen, beispielsweise der Anti-Aging-Wirkstoff Retinol oder Fruchtsäuren. Große Bedeutung kommt dem Sonnenschutz bei empfindlicher Haut zu, denn auch UV-Strahlung kann die Haut reizen.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 12/16 ab Seite 54.

Sabine Breuer, Apothekerin/Redaktion 

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