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Finale

WER STECKT EIGENTLICH HINTER …

Seit 2000 setzt sich die pharmazeutische Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen (AoG) in weltweiten Einsätzen für die Verbesserung von Gesundheitsstrukturen ein. Mit über 2000 Mitgliedern ist AoG auch in drei Projekten in Deutschland aktiv.

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Mainz, Februar 2021: Ein LKW biegt in die lange Einfahrt des Hauses der ehemals selbstständigen Apothekenbesitzerin Andrea Adrian. Drei Paletten Körperpflege sowie Seifen werden angeliefert. Andreas Haus und auch der Carport sind im Frühjahr zum Hauptlager von Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. geworden. Grund ist eine deutschlandweite Aktion, in der der gemeinnützige Verein das Ziel verfolgt, 10 000 Hygienetüten an Obdachlose zu verteilen. Die Apothekerin ist schon seit 2018 aktiv im Mainzer AoG-Projekt, welches zusammen mit dem Kooperationspartner Armut und Gesundheit in Deutschland e.V. Obdachlosen rund um Mainz eine kostenlose medizinische und pharmazeutische Betreuung anbietet. Vergangenen Winter auf dem Heimweg vom Mainzer AoG-Projekt, fragt sie ein Obdachloser nach einer Maske.

Er habe keine und würde sonst immer die Masken von der Straße auflesen und benutzen: „Da wurde mir klar, wir müssen handeln und so ist die Idee zu dieser Aktion geboren,“ sagt sie mit Freude. Innerhalb weniger Wochen wuchs die Aktion zu einem riesigen Projekt. Alle fünfzehn AoG-Regionalgruppen, in ganz Deutschland aktiv von Kiel bis Freiburg, waren sofort begeistert und es fanden sich schnell weitere ehrenamtliche Mitglieder des Vereins, die mitanpacken wollten.

„Das ist das Großartige bei Apotheker ohne Grenzen: Der Verein lebt vom Ehrenamt und seinen aktiven Mitgliedern – nicht nur bei den Auslandseinsätzen, sondern auch in Deutschland sind wir vor der eigenen Haustür aktiv,“ bestätigt Andrea Adrian. Ein deutschlandweiter Aufruf bei Apotheken und Unternehmen wurde gestartet und so kamen fast täglich Kartons mit Masken, Desinfektionsmittel, Taschentüchern und weiteren Artikeln für die Hygienetüten bei Andrea in Mainz und in der AoG-Geschäftsstelle in München an. Auspacken, sortieren und in die Regionalgruppen versenden – eine wochenlange logistische Herausforderung. Zuvor haben die Regionalgruppen Obdachloseninstitutionen in ihren Regionen und Städten angefragt, ob ein Bedarf an solchen Tüten für Obdachlose besteht.

Das Feedback war überwältigend und so kam es zu einer Wunschtütenanzahl von über 10 000 Hygienetüten. Große Regionalgruppen, wie beispielsweise in Hamburg und Münster, konnten die Hygieneartikel selbstständig eintüten, für kleinere Gruppen wurden die Tüten fertig gepackt. Jede Hygienetüte wurde prall gefüllt und es kamen jeweils ein oder gleich mehrere Artikel aus insgesamt acht Kategorien in die Tüten. (FFP2-Maske, OP-Maske, Desinfektion, Körperpflege, Pflaster, etc.) Vor Ostern konnten die ersten Verteilaktionen an Obdachlose beginnen. Dankende Hände nahmen die Tüten entgegen und auch in weiteren Städten freut man sich über die kommenden Spenden. „Es macht mir einfach Freude mich aktiv zu engagieren und bei AoG kann ich meine pharmazeutische Kompetenz für hilfreiche Projekte und Aktionen einsetzen.“

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 05/2021 ab Seite 154.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.apotheker-ohne-grenzen.de

Seit 2000 setzt sich die pharmazeutische Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen (AoG) in weltweiten Einsätzen für die Verbesserung von Gesundheitsstrukturen ein. Mit über 2000 Mitgliedern ist AoG auch in drei Projekten in Deutschland aktiv.

Andrea Adrian ist seit 2017 aktives Mitglied bei Apotheker ohne Grenzen und setzt ihr langjähriges, pharmazeutisches Fachwissen in einem Obdachlosen-Projekt ein. Als Koordinatorin des Mainzer Projektes ist sie mit vollem Engagement im Einsatz.

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