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Diabetes

VORTEILE EINER ZUCKER-FETT-STEUER

Ärmere Menschen in Deutschland leben ungesünder, sind häufiger übergewichtig, häufiger von Diabetes Typ 2 betroffen und sterben früher – und sie werden immer mehr – das zeigt der aktuelle „Armutsbericht Deutschland“.

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Anlässlich des Tags der gesunden Ernährung machte diabetesDE – Deutsche Diabetes- Hilfe darauf aufmerksam, dass gesunde Massenlebensmittel zu niedrigen Preisen auch für finanzschwächere Menschen verfügbar sein müssen, um chronischen Krankheiten wie Adipositas und Diabetes Typ 2 vorzubeugen. Ungesunde Lebensmittel mit viel gesättigten Fetten, Zucker und Salz sollten dagegen teurer werden. „Eine Zucker-Fett- Steuer in Kombination mit Subventionen für gesunde Lebensmittel oder eine Umstrukturierung der Mehrwertsteuer für Gesundes und Ungesundes sind ideale ökonomische Anreize für Hersteller, ihre Produkte gesünder zu gestalten. So wird Gesundes auch für ärmere Menschen bezahlbar“, plädiert Dr. Jens Kröger, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE.

Soziale Schere geht weiter auseinander Laut dem aktuellen Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes gelten hierzulande etwa 12,9 Millionen Menschen als arm, das entspricht 15,7 Prozent der Bevölkerung. Besonders betroffen sind kinderreiche Familien, Arbeitslose, Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund sowie mit steigender Tendenz auch Rentner. diabetesDE-Vorstandsmitglied Professor Dr. med. Thomas Haak erläutert: „Davon sind besonders Kinder betroffen: Bessergestellte Familien mit hoher Bildung und hohem Haushaltseinkommen bereiten ihrem Nachwuchs häufiger frische Mahlzeiten mit Obst und Gemüse sowie hochwertigen Nahrungsmitteln wie Fisch zu, während Eltern aus sozial benachteiligten Verhältnissen ihre Kinder eher mit stark verarbeiteten und hochkalorischen Mahlzeiten mit ungünstigem Nährwertprofil – zu fettreich, zu süß und zu salzig – ernähren.“

WEITERE INFORMATIONEN

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
Tel.: 0 30/2 01 67 70 Fax: 0 30/20 16 77 20
E-Mail: info@diabetesde.org Internet: www.diabetesde.org oder www.deutsche-diabetes-hilfe.de 

Mehrwertsteuersystem ändern Gesundheitsförderliches Ernährungsverhalten fängt bei gesunden Kaufentscheidungen an. diabetesDE begrüßt daher Eigeninitiativen wie die des Lebensmitteldiscounters Lidl, der freiwillig seine Eigenmarken im Sortiment einer Reduktionsstrategie um 20 Prozent für zugesetzten Zucker und Salz bis 2025 unterzieht. „Gesundes muss billiger, Ungesundes muss teurer werden!“ fordert deshalb Vorstandsvorsitzender Kröger. „Der Kauf ausgewogener Lebensmittel kann zum Beispiel durch eine einfache Umstrukturierung des bestehenden Mehrwertsteuersystems gefördert werden. Würde zum Beispiel Mineralwasser mit 0 Prozent Mehrwertsteuer, Limonade hingegen mit 19 Prozent besteuert, entstünde ein Preisunterschied zwischen einem gesunden und einem ungesunden Getränk von annähernd 20 Prozent. Dies entspricht bereits annähernd der Empfehlung von WHO und UN, Ungesundes um circa 20 Prozent zu verteuern.“

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 04/17 auf Seite 28.

In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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