Forschung Pharma

VAGINALMYKOSEN

Der Trend in der Selbstmedikation der Scheidenpilzinfektion geht zur Verkürzung der Therapiedauer.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Ein-Tages-Therapie – Vaginalmykosen sind weit verbreitet. Studien zufolge haben etwa 30 bis 40 Prozent der Frauen in Deutschland bereits mindestens einmal in ihrem Leben daran gelitten. Die Betroffenen suchen eher die Apotheke als den Arzt auf, insbesondere wenn sie bereits Erfahrungen mit einer vorangegangenen Scheidenpilzinfektion haben. Sie kennen die typischen Symptome, nämlich Rötung, Juckreiz und den säuerlich riechenden, weißlichen Ausfluss sehr gut und stellen eine sichere Selbstdiagnose.

Während es 1990 nur 34 Prozent waren, die direkt in die Apotheke kamen, sind es mittlerweile etwa 80 Prozent. Ein Arztbesuch sollte bei der Erstinfektion, während der Schwangerschaft oder bei einem Behandlungsmisserfolg stattfinden. Der häufigste Erreger ist Candida albicans, er ist für mehr als 90 Prozent der Infektionen verantwortlich. Nach einer Ansteckung entsteht gegen ihn keine Immunität, sodass eine erneute Übertragung jederzeit möglich ist. Allerdings ist die Pilzerkrankung gut heilbar, denn mit Clotrimazol steht ein nichtverschreibungspflichtiges Antimykotikum zur Verfügung, gegen das nur der sehr seltene Erreger Candida glabrata resistent ist.

Vaginalinfektionen sind noch immer ein Tabuthema, über das man nicht gerne spricht – auch nicht mit dem Partner. Schon allein aus diesem Grund wird eine möglichst schnelle Beseitigung der Symptome gewünscht. Die betroffenen Frauen bevorzugen eine Ein-Tages-Therapie, wie aktuelle Marktzahlen belegen. Voraussetzung für den schnellen Heilungserfolg ist dann jedoch eine hohe initiale Wirkstoffdosis mit einem Zusatz von Milchsäure in der Vaginaltablette sowie die gleichzeitige Mitbehandlung der ebenfalls infizierten Scheidenumgebung mit einer wirkstoffhaltigen Creme. Die hohe Dosis erzeugt einen fungiziden Wirkspiegel, der über mehr als 72 Stunden erhalten bleibt.

Der saure pHWert, der durch die Milchsäure erzeugt wird, verbessert nicht nur die Freisetzung des Wirkstoffes, er steigert auch die Sensibilität des Erregers. Im Sauren erhöht sich nämlich dessen Wachstumsgeschwindigkeit. Damit verbunden ist eine beschleunigte Synthese von Ergosterol, einem essenziellen Baustein der Zellwand von Pilzen. Hier kann Clotrimazol nun besonders gut angreifen. Der Milchsäurezusatz lässt ein in seiner Wirkung gesteigertes Antimykotikum auf einen empfindlicher gewordenen Erreger treffen. Dieses intelligente Zusammenspiel ermöglicht die Heilung mit einer einzelnen Gabe. Gleichzeitig ist die Therapie sehr gut verträglich und sogar während der Schwangerschaft möglich.
Quelle: Presse-Roundtable Canesten® GYN Once Kombi „Scheidenpilz live – Wo sich Wissenschaft und Praxis die Hand reichen.“ 25. Oktober 2011, Köln. Veranstalter: Bayer HealthCare.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 12/11 auf Seite 8.

×