Frau haelt Smartphone mit weißem Bildschirm hoch. Im Hintergrund Regale mit Arzneimitteln© Kwangmoozaa / iStock / Getty Images Plus
Die Bevölkerung in Deutschland steht mehrheitlich hinter den Plänen der Bundesregierung, das Gesundheitssystem umfassend zu digitalisieren.

Umfrage

MENSCHEN BEFÜRWORTEN EINFÜHRUNG VON E-REZEPT UND E-PATIENTENAKTE

Elektronische Rezepte und digitale Gesundheitsakten sollen nach den Plänen der Bundesregierung für Millionen Patientinnen und Patienten zum Alltag werden. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Bevölkerung dies befürwortet. Es gibt aber noch großen Informationsbedarf.

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Die Bevölkerung in Deutschland steht mehrheitlich hinter den Plänen der Bundesregierung, das Gesundheitssystem umfassend zu digitalisieren. In einer repräsentativen Meinungsumfrage, die vom Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben wurde, erklärten 83 Prozent der Befragten, dass sie die Digitalisierung im Gesundheitswesen grundsätzlich für richtig halten. 72 Prozent forderten in der Umfrage mehr Tempo bei der Umstellung auf digitale Arbeitsweisen, während nur 7 Prozent eine zu hohe Geschwindigkeit beklagten.

Grundlage der vor kurzem in Berlin veröffentlichten Angaben ist eine telefonische Umfrage, die Bitkom Research Anfang August im Auftrag des Digitalverbandes durchgeführt hat. Dabei wurden 1138 Personen in Deutschland ab 16 Jahren befragt. 

Zuspruch auch für E-Patientenakte

Besonders populär ist das E-Rezept, bei dem anstelle der gewohnten rosa Zettel eine Smartphone-App, ein ausgedruckter QR-Code oder die Versichertenkarte zum Einsatz kommt, um das Rezept einzulösen. 81 Prozent der Befragten läuft die Einführung des E-Rezeptes zu langsam.
Jeder zweite Patient will die neue Option nutzen, das Rezept mit der Gesundheitskarte einzulösen, 22 Prozent wollen das Smartphone verwenden. Knapp ein Viertel der Menschen in Deutschland will jedoch weiterhin ein Rezept auf Papier.

Auch die E-Patientenakte (ePA) stößt mehrheitlich auf Zuspruch, auch wenn etliche Befragte Bedenken äußern. Auf die Frage "Wollen Sie die elektronische Patientenakte nutzen?" antworteten 33 Prozent mit "Ja, auf jeden Fall" und 26 Prozent auf "Eher ja". Gut ein Drittel der Befragten steht dem zentralen Projekt von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) aber noch ablehnend gegenüber. 31 Prozent antworten auf die Frage zu ePA-Nutzung mit "Eher nein", sechs Prozent schließen die Nutzung sogar kategorisch für sich aus. 59 Prozent sorgen sich bei der ePA um die Sicherheit ihrer Daten. Nach den Gesetzesplänen der Bundesregierung sollen die Krankenkassen bis zum 15. Januar 2025 für alle Versicherten automatisch eine E-Akte einrichten - es sei denn, man widerspricht aktiv.
 

Großes Informationsbedürfnis

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch, dass es in der Bevölkerung ein großes Informationsbedürfnis zur ePA und anderen Digitalisierungsthemen gibt. 73 Prozent sagen, sie möchten besser über die elektronische Patientenakte informiert werden. Beim E-Rezept liegt dieser Wert bei 47 Prozent.

Bei der Studie wurde auch angefragt, welche Hoffnungen und Befürchtungen die Menschen in Deutschland mit einem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Gesundheitswesen verbinden. 81 Prozent sehen demnach in KI "eine riesige Chance für die Medizin". 70 Prozent meinen, Ärztinnen und Ärzte sollten, wann immer möglich, Unterstützung von einer Künstlichen Intelligenz erhalten.

Dabei gehe es nicht nur um die Auswertung von CT- oder Röntgenbildern, um beispielsweise Tumore im Frühstadium zu identifizieren. Generative KI und Sprachmodelle könnten künftig auch auf medizinische Fragen antworten und Ärztinnen und Ärzte so in ihrem Alltag unterstützen. Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) fordert, dass der Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Medizin in Deutschland besonders gefördert werden sollte.

Quelle: dpa
 

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