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Schon mal da gewesen?

THÜRINGER APOTHEKENMUSEUM IN BAD LANGENSALZA

In der Kur-und Rosenstadt Bad Langensalza hat seit Mai 2014 das Apothekenmuseum im „Haus Rosenthal“ seine Pforten geöffnet. Eingebettet in ein einzigartiges Konzept wird Pharmaziegeschichte mit Objekten aus mehreren Jahrhunderten dargestellt.

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Das „Haus Rosenthal“, ein zweigeschossiges Fachwerkgebäude mit Satteldach und einem steinernen Erdgeschoss , das eigens für das Museum restauriert wurde, beeindruckt mit zwei mittelalterlichen Holzstuben und bemalten Holzvertäfelungen des 16. bis 17. Jahrhunderts. Für die aufwändige und gelungene Restaurierung des Hauses erhielt die Stadt Bad Langensalza im Wettbewerb um den Thüringer Holzbaupreis 2013 eine Anerkennung.

Das Erste seiner Art Möglich wurde die Gründung des Museums durch die Schenkung des Apothekerehepaares Dr. Alexander (†) und Gotlind Dörries aus Eschwege. Ihre umfangreiche pharmaziehistorische Sammlung aus etwa 10 000 Einzelobjekten bildet den Grundstock für das neue Museum. Zusammen mit Exponaten aus weiteren Sammlungen entstand auf 280 Quadratmetern eine Ausstellung über die Geschichte der Pharmazie vom 18. bis 20. Jahrhundert.

In der Kräuter-und Materialkammer, einem Apothekerbüro, in zwei Offizinen mit Rezeptur und gleich zwei Laboratorien erfahren Besucher, wie sich der Beruf des Apothekers im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. Originales Mobiliar und Laborgeräte, Standgefäße aus Glas, Porzellan und Holz, Mörser, Waagen, Arbeitsgeräte zur Herstellung von Pillen, Pulvern, Salben und für die unterschiedlichsten Rezepturen, sowie alte Rezepte und Arzneibücher veranschaulichen die handwerkliche Herstellung von Medikamenten.

Bedeutender Sohn der Stadt In der Dauerausstellung wird auch an den Langensalzaer Apotheker und Chemiker Johann Christian Wiegleb (1732–1800) erinnert, einer der wichtigsten Vertreter der Pharmazie und Chemie der damaligen Umbruchphase. Ein Highlight ist das nachgebaute historische Labor Wieglebs, das mit überwiegend originalen Gerätschaften ausgestattet wurde. Große Aufmerksamkeit widmen die Besucher der Sammlung von Sekundärverpackungen für Arzneispezialitäten aus der BRD- und DDR-Produktion, die in besonderen Vitrinen präsentiert wird.

Kontakt
Thüringer Apothekenmuseum im „Haus Rosenthal“, Bergstraße 15a, 99947 Bad Langensalza
E-Mail: apothekenmuseum@bad-langensalza.de ; Internet: www.badlangensalza.de

Unter anderem sind auch solche Spezialitäten beziehungsweise deren Verpackungen zu sehen, die bis 1990 in Thüringen produziert worden sind. Welche Kräuter gegen welche Krankheiten angewendet werden, erfahren die Gäste im Apothekergarten. Schilder auf den Beeten sowie eine große Infotafel benennen nicht nur den botanischen und volkstümlichen Namen, sondern geben auch die arzneilich verwendeten Teile und die Indikation an. Besucher des Apothekergartens können mehr als 80 Heilpflanzen mit all ihren Sinnen erleben. Das Apothekenmuseum verfügt über einen Museumsshop und bietet im Laufe des Jahres ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm an.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 01/15 auf Seite 109.

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