Frau liegt im Bett © tommaso79 / iStock / Getty Images
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Forschung Medizin

SCHNELLER GEGEN SCHMERZEN

Coffein kennt man bereits als Adjuvans, jetzt soll der Stoff aber auch Ibuprofen auf die Sprünge helfen.

Seite 1/1 2 Minuten

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Neuheit – Jede Minute zählt, erst Recht, wenn man unter starken Schmerzen leidet. Seien das nun Kopf-, Zahn- oder Gliederschmerzen. Je schneller sie weg sind, desto besser. Manch einer hat dabei schon gemerkt, dass seine Ibuprofen-Tablette etwas schneller wirkte, wenn er eine Tasse Kaffee oder einen Espresso dazu trank. Die Nachfrage ist da und Sanofi hat reagiert. Erste Zulassungsgespräche gab es bereits 2010, heute steht Thomapyrin® TENSION DUO in den Sichtwahlen deutscher Apotheken. In einer klinischen Studie konnte unlängst das schmerzstillende Potenzial der Kombination aus 400 Milligramm (mg) Ibuprofen und 100 mg Coffein bei akuten mittelschweren bis schweren Schmerzen belegt werden.

Dazu wurden 562 Probanden über ihre Schmerzen befragt, die nach einer durchgeführten Zahnextraktion entweder Placebo, Coffein, Ibuprofen oder Ibuprofen plus Coffein erhielten. Die letzte Gruppe zeigte innerhalb von einer halben bis zwei Stunden nach Einnahme eine signifikante Verringerung der Schmerzintensität. Coffein führt zu einer Verbesserung der Resorption und einer verlängerten Wirkdauer des Analgetikums. Die Funktion, selbst als Co-Analgetikum zu fungieren, wird vermutet, ist aber noch nicht belegt. Skeptikern kann man an dieser Stelle anscheinend auch zuvorkommen: Das Sicherheitsprofil zeigte sich in dieser Studie ebenfalls positiv.

Weder ist die Nierentoxizität im Vergleich zu Analgetika ohne Coffein erhöht, noch konnte ein höheres Risiko für einen medikamenteninduzierten Kopfschmerz festgestellt werden. Und auch wenn Coffein zu den Stimulanzien zählt, so gehört es nicht zu den Substanzen mit Abhängigkeitspotenzial. Es besteht also keine größere Abhängigkeitsgefahr als von Ibuprofen in der Monotherapie. Aber es macht als Stimulans natürlich wach, wie sieht es also mit Schlafstörungen aus? PD Dr. Stefanie Förderreuther von der neurologischen Klinik und Poliklinik der LMU München, die die Studie auf dem Schmerzkongress in Mannheim vorstellte, vertrat die Ansicht, dass man im Einzelfall natürlich abwägen müsse, aber inwiefern mache es letztlich einen Unterschied, ob man durch Schmerzen oder Coffein vom Schlaf abgehalten werde?

Nach den Ergebnissen der Studie litten übrigens weniger als zwei Prozent unter Schlafstörungen. Also bei Zahnschmerzen einsetzbar, wie sieht es bei Kopfschmerzen aus? Generell werden coffeinhaltige Analgetika von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V. zur Behandlung von Migräne- und Spannungskopfschmerz empfohlen, zusätzlich konnte die Überlegenheit der Kombination gegenüber der Monosubstanz Ibuprofen in Studien gezeigt werden. In der Selbstmedikation kann daher dreimal täglich eine Tablette der Coffein-Ibuprofen-Kombi empfohlen werden, maximal für fünf Tage.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 02/19 auf Seite 10.

Quelle
Presseveranstaltung „Neu: Thomapyrin TENSION DUO – überlegene Schmerzlinderung dank Coffein-​Ibuprofen-Kombination“, am 19. Oktober 2018, Mannheim.
Veranstalter: Sanofi

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