Eine junge Frau raucht, dabei schielt sie auf 30 Euro in Scheinen, die sie in der Hand hält.© philipimage / iStock / Getty Images Plus
Die Tabaksteuer soll steigen - und so Raucher von ihrem Laster abbringen.

Rauchen | Prävention

HÖHERE STEUERN GEGEN KREBS

Die Bundesregierung plant, die Tabaksteuer über einen Zeitraum von fünf Jahren kontinuierlich zu erhöhen. Auch für nikotinhaltige E-Zigaretten soll eine Tabaksteuer erhoben werden. Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) begrüßt den Gesetzesentwurf.

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Zunächst ein paar Fakten: Rauchen verursacht Herz-Kreislauf-, Lungen- und Krebserkrankungen. Beim Lungenkrebs zählt Rauchen zu den Hauptrisikofaktoren: Vier von fünf Lungenkrebs-Todesfällen sind auf die schlechte Gewohnheit zurückzuführen. Insgesamt sterben jedes Jahr mehr als 120 000 Menschen in Deutschland an Erkrankungen, die durch das Rauchen verursacht wurden.

Dennoch: Immer noch rauchen etwa ein Viertel der erwachsenen Deutschen. Es rauchen zwar weniger Jugendliche Zigaretten, allerdings befinden sich neue Produkte wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer auf dem Vormarsch. Solche Produkte gelten oft fälschlicherweise als harmlose Alternativen zum Tabakrauchen.

Gefahr unterschätzt

Die Realität sieht anders aus: Beim Erhitzen von Tabak entstehen Schadstoffe im Aerosol. E-Zigaretten sind für Jugendliche oft leichter zugänglich, aber nicht weniger gefährlich. Wenn Heranwachsende E-Zigaretten rauchen, könnte dies das Risiko erhöhen, später mit dem Zigarettenrauchen zu beginnen. Das liegt daran, dass die elektronischen Glimmstängel meist den Suchtstoff Nikotin enthalten.

Gesetzesentwurf der Bundesregierung zum Tabaksteuermodernisierungsgesetz
Die Tabaksteuer für Zigaretten soll über fünf Jahre in jährlichen Schritten erhöht werden.
Die Steuer für erhitzten Tabak soll an die Zigarettensteuer angeglichen werden.
Nikotinhaltige Substanzen zur Verwendung in E-Zigaretten sollen besteuert werden.

Teurer Tabak

Es gilt, möglichst viele Menschen vom Rauchen abzuhalten, bevor sie der Sucht verfallen. In den Jahren 2011 bis 2015 hatte in Deutschland eine moderate, über fünf Jahre laufende schrittweise Anhebung der Tabaksteuer stattgefunden. Seit 2015 wurde die Tabaksteuer jedoch nicht mehr erhöht.

Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der DKG, fügt hinzu: „Im europäischen Vergleich bildet Deutschland aktuell das Schlusslicht bei der Tabakprävention.“ Der vorgelegte Entwurf zum Tabaksteuermodernisierungsgesetz sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, denn, so Bruns weiter: „Tabaksteuererhöhungen zählen, wenn sie mit spürbaren Preiserhöhungen einhergehen, zu den wirksamsten Mitteln der Tabakprävention.“

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

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