Nahaufnahme einer Hand, die eine Zigarette hält.
Mit dem Rauchen aufzuhören ist nicht leicht, doch es lohnt sich: Das Risiko an einer AMD zu erkranken sinkt deutlich. © fuzznails / iStock / Getty Images Plus

Nikotin | AMD

RAUCHEN MIT RISIKO

Die zweithäufigste Ursache für den Verlust des Sehvermögens in Deutschland ist das Glaukom, das auf die Schädigung des Sehnervs durch einen erhöhten Augeninnendruck zurückzuführen ist. Ein großer und vermeidbarer Risikofaktor ist das Rauchen.

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Starker Nikotinkonsum kann eine Störung des sogenannten Trabekelmaschenwerks im Kammerwinkel des Auges hervorrufen, die den Druck im Augeninneren und damit auf den Sehnerv steigert. Mit dem Rauchen aufzuhören, senke das Erkrankungsrisiko deutlich, so Professor Frank G. Holz, Direktor der Universitäts-Augenklinik Bonn. Bei ehemaligen Rauchern liege es nur um etwas mehr als ein Viertel über dem von Nichtrauchern. Der Ophthalmologe warnt:

Wer seine Augen schützen will, sollte die Finger von Zigaretten lassen.

Die Wahrscheinlichkeit an einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) zu erkranken, liegt laut einer US-amerikanischen Studie bei aktiven Rauchern bei rund 83 Prozent. Bei ehemaligen Rauchern liegt sie um 42 Prozent über der von Nichtrauchern. Außerdem tritt die feuchte AMD, bei der weniger stabile Blutgefäße unter der Makula wachsen, bei Rauchern im Durchschnitt fünf Jahre früher als bei Nichtrauchern auf. Das Risiko der Entstehung eines Glaukoms (grüner Star) steigt sogar um circa 30 Prozent.

Laut Holz führen die im Tabak enthaltenen Giftstoffe zu einer direkten Schädigung spezifischer Körperzellen. Darüber hinaus steigt das Risiko für Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, Hypertonie oder Durchblutungsstörungen – Erkrankungen, durch die die Augen in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Professor ergänzt: „Zigarettenrauch greift auch den Tränenfilm an, der wie ein Schutzschild auf der Augenoberfläche wirkt. Somit wird zudem das Syndrom des trockenen Auges begünstigt. Das Auge ist anfälliger für Verletzungen.“ Das gelte gleichermaßen für den Dampf aus E-Zigaretten: „Mit Blick auf die Entstehung von Augenkrankheiten macht es kaum einen Unterschied, ob jemand zur klassischen Tabakzigarette oder zur elektrischen Zigarette greift.“

Wie bei so vielen Dingen hilft eine Ernährungsumstellung auch dabei, das persönliche Risiko der Entstehung von Augenerkrankungen zu senken. So könne, laut Holz in einer Pressemitteilung des letzten Jahres, eine mediterrane Kost mit viel Gemüse, Olivenöl und Fisch, aber wenig Fleisch, Milchprodukten und Alkohol das AMD-Risiko senken. Dem in Weintrauben, Himbeeren, Pflaumen und Erdnüssen enthaltenen pflanzlichen Polyphenol Resveratrol werden nämlich antioxidative und damit auch Glaukom-vorbeugende Effekte zugeschrieben. Der Professor empfiehlt außerdem, regelmäßig Nahrungsmittel mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt zu sich zu nehmen, um das Risiko einer Trübung der Augenlinse zu senken.

5 Tipps für Ihre Kunden, die mit dem Rauchen aufhören möchten:
1. Alles, was Sie ans Rauchen erinnert: weg damit! Lenken Sie sich ab und probieren neue Beschäftigungen aus.
2. Bewegen Sie sich und treiben Sie Sport, denn Bewegung schüttet Glückshormone aus – und lenkt ab.
3. Tun Sie etwas für den Geschmack: Gönnen Sie sich eine gesunde Ernährung, Naschen Sie lieber Obst und Gemüse, um einer leichten Gewichtszunahme vorzubeugen. Trinken Sie neben viel Wasser und Tee auch mal einen Saft.
4. Belohnen Sie sich selbst! Zum Beispiel mit dem Geld, das Sie durch das Nichtrauchen sparen konnten.
5. Schauen Sie auf Ihren Erfolg. Jeder Tag, jede Stunde, jede Minute ohne Nikotin ist ein Fortschritt, der gefeiert werden darf. Apps helfen dabei, sich den Fortschritt vor Augen zu führen.

Die Lust auf eine Zigarette ist doch noch zu groß? Empfehlen Sie Ihren Kunden rezeptfreie Nikotin-Ersatzprodukte wie Kaugummis, Pflaster oder Sprays, um kritische Momente leichter zu meistern.

Sabrina Peeters, 
Redaktionsvolontärin

Quellen: 
Pharmazeutische Zeitung
Pflegen-Online

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