POLLEN-ALLERGIE: ENDE DER SCHONZEIT

Die Atempause für Pollen-Allergiker neigt sich dem Ende zu. Der kalte Winter war für Heuschnupfen-Patienten ideal, jetzt aber fliegen die Pollen schon wieder.

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Bei vielen Heuschnupfen- und Asthma-Patienten ruft der Beginn der Haselstrauchblüte die ersten allergischen Symptome der Saison hervor. Allergologe Claus Kroegel vom Universitätsklinikum Jena:  «Das hat sich wegen der relativ langen Kälteperiode alles ein bisschen nach hinten verschoben, aber jetzt geht es bald Schlag auf Schlag.» Zwischen 15 und 20 Prozent der Deutschen kämpfen nach Angaben des Mediziners mit Heuschnupfen.

Nach Beobachtungen von Kroegel, der am Universitätsklinikum Jena den Fachbereich Pneumologie, Allergologie und Immunologie leitet, ist der Pollenflugkalender in diesem Jahr um zwei bis drei Wochen im Rückstand. Dafür seien vor allem die Kälte und der viele Schnee im Dezember verantwortlich. «Normalerweise beginnt die Haselblüte ja schon um Weihnachten herum.» In Thüringen habe sie beispielsweise in diesem Jahr dagegen erst Mitte Januar eingesetzt. Auch die Erlenblüte habe mit Verspätung begonnen. Für Pollen-Allergiker besonders problematisch sei jedoch die Birkenblüte. «Die steht uns noch bevor.» Die Birkenpollen gelten als sehr aggressiv.

Für Kroegel hängt der Boom allergischer Erkrankungen seit den 1980er und 1990er Jahren wesentlich mit dem Lebensstil zusammen. «Wir schulen unser Immunsystem nicht mehr, schirmen unsere Kinder von Krankheitskeimen ab und essen Nahrungsmittel voller Konservierungsstoffe, die die natürliche Darmflora verändern.» Außerdem sorge die immer bessere Wärmedämmung in den Wohnungen für eine höhere Konzentration von allergieauslösenden Substanzen, etwa in Teppichböden. «Früher herrschte Luftzug in den Häusern, heute ist alles abgedichtet.» Quelle: www.pharmazeutische-zeitung.de

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