Viele Brillen hintereinander aufgestellt
Vielen ist der Zusammenhang zwischen Diabetes und Augenerkrankungen nicht klar. © Kwangmoozaa / iStock / Getty Images Plus

Diabetes | Augenerkrankungen

OPTIKER KOOPERIERT MIT DER DEUTSCHEN DIABETES-HILFE

Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko für Augenerkrankungen, einschließlich Sehschwäche und im schlimmsten Fall Erblindung. In Deutschland leben mehr als sieben Millionen Diabetiker – Grund genug für eine Kooperation dachten sich die bekannte Optiker-Kette Apollo und die Deutsche Diabetes-Hilfe.

Seite 1/1 1 Minute

Seite 1/1 1 Minute

In den über 860 Optiker-Filialen in Deutschland sollen künftig Kunden mit Diabetes oder mit hohem Diabetesrisiko eine spezielle Beratung erhalten. Dafür wurden die Mitarbeiter geschult, über den Zusammenhang zwischen der Stoffwechselerkrankung und Augenerkrankungen aufgeklärt und für den Kundenumgang sensibilisiert. Denn vielen Diabetikern ist dieser Zusammenhang nicht offensichtlich. „Die Wenigsten wissen, dass Diabetes die kleinsten Blutgefäße in den Augen schädigen kann und damit auch die Netzhaut, was zu leichten bis starken Sehbeschwerden bis hin zur Erblindung führen kann. Daher sind regelmäßige Augen-Untersuchungen extrem wichtig“, erläutert Dr. Jens Kröger, Diabetologe und Vorstandsvorsitzender von diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe.

Dabei gehört die diabetische Retinopathie mit etwa 20 Prozent zu den häufigsten Folgeerkrankungen von Diabetes, rund 80 Prozent benötigen eine Sehhilfe. Und jetzt die Gegenzahl: 30 Prozent der Betroffenen wurden noch nie am Auge untersucht, für viele gehört die Untersuchung nicht zum Standard. Beim Optiker können sich Diabetiker neben einem Sehtest auch speziell über die Gefahr der Netzhautschädigung durch Diabetes informieren, die Mitarbeiter unterstützen die Früherkennung, erläutern die Bedeutung regelmäßiger augenärztlicher Kontrollen und legen Flyer aus. In den Broschüren findet sich auch der DIABETES-RISIKO-TEST® vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE). Er kann erste Anhaltspunkte liefern, ob man zur Risikogruppe Diabetes Typ 2 gehört. Durch diese Kooperation hofft die Deutsche Diabetes-Hilfe möglichst viele Menschen zu erreichen. „Die Kooperation mit Apollo ermöglicht uns, Menschen mit und ohne Diabetes eine Anlaufstelle zu geben, die sie über die potenzielle Gefahr der Netzhautschädigungen bei Diabetes informiert“, sagt Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes-Hilfe.

Neben der Aufklärungskampagne ist auch eine Spendenaktion geplant: Ein Euro von jeder Brille, die an einen Menschen mit Diabetes verkauft wird, fließt in die Unterstützung der Aufklärungsarbeit der Deutschen Diabetes-Hilfe.

Farina Haase,
Apothekerin/Redaktion

Quelle: Deutsche Diabetes-Hilfe

×