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Forschung Pharma

ONKOLOGIE

Eine topische Anwendung von Niacinamid trägt dazu bei, Zytostatika-induzierte kutane Symptome zu minimieren

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Hautpflege – Unter Chemotherapie mit Antrazyklinen, Taxanen und Alkylantien treten häufig kutane Nebenwirkungen auf. Durch die unspezifische Hemmung der proliferativen Aktivität auf Keratinozyten kommt es zu einer Differenzierungsstörung, in deren Folge nicht nur Tumorzellen, sondern auch die gesunden Wechselgewebe wie Haut und Schleimhäute in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die Folge ist ein Barrieredefizit mit der Ausbildung trockener, juckender und leicht irritabler Haut, was mit einem deutlichen Verlust an Lebensqualität einhergeht. Diese Effekte wurden in den letzten Jahren angesichts dramatischerer Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder schweren Durchfällen klinisch hinten an gestellt und wissenschaftlich weitgehend ignoriert.

Als Experte für empfindliche Haut hat La Roche-Posay gemeinsam mit Spezialisten aus Dermatologie, Onkologie und Nuklearmedizin eine multizentrische Studie an Brustkrebspatientinnen initiiert, deren Ergebnisse im Juni 2013 beim Weltkongress der Supportivtherapie der Onkologie präsentiert wurden. Ziel war es, durch eine konditionierende topische Applikation von Niacinamid die zytoprotektive und barrierestabilisierende Wirkung von Vitamin B3 prophylaktisch zu nutzen.

Konditionierung bedeutet, dass durch Einsatz eines adäquaten Hautpflegemittels eine optimal funktionierende Barrierewirkung der oberen Hautschichten erzielt wird, die dem transepidermalen Wasserverlust entgegenwirkt. Dazu wurde bei 73 Patientinnen mit Mammakarzinom im Rahmen der adjuvanten oder neoadjuvanten Zytostatikatherapie der Einfluss von topischem Niacinamid auf die Lebensqualität im Vergleich zu von Patienten spontan und eigenständig gewählten „standard care“ in einer multizentrischen, randomisierten Cross-over-Studie untersucht.

Als primärer Endpunkt diente der dermatologische Lebensqualitätsindex sowie die darin erfassten Unterkategorien nach sechs Wochen zwei Mal täglicher Anwendung des Testpräparates (enthält vier Prozent Niacinamid). Weiterhin wurden spezifische Symptome (Juckreiz, Hauttrockenheit und Irritabilität) durch visuelle Analogskalen (VAS) erfasst.

Fazit: Die Lebensqualität der behandelten Patientinnen kann nachhaltig verbessert werden, wenn eine topische Applikation von Niacinamid in der supportiven Pflege sowohl prophylaktisch als auch adjuvant eingesetzt wird. In beiden Fällen ist der DLQI besser als ohne das Prüfpräparat. Dabei ist eine frühzeitige Anwendung der nachträglichen Behandlung mit demselben Präparat signifikant überlegen.

Quelle: Pressekonferenz „Vorstellung der ersten Ergebnisse einer multizentrischen Studie zur Anwendung von Lipikar Baume AP bei Patientinnen mit Mammakarzinom“, 30. September 2013, Berlin. Veranstalter: La Roche-Posay.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 02/14 auf Seite 8.

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