Onkologie | Wirkstoffinnovation
LAROTRECTINIB: EINER FÜR ALLE
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Das Alter der Patienten ist zweitrangig, auch die Lage des Tumors. Entscheidend ist: Liegt eine neurotrophe Tyrosin-Rezeptor-Kinase (NTRK)-Genfusion vor? In diesem Fall ist ein Gen der neurotrophen Tyrosinkinasen (NTRK 1, 2 oder 3) mit einem weiteren Gen verschmolzen. Diese Fusionsgene spielen eine große Rolle bei der Entstehung maligner Tumoren, sie beeinflussen den Stoffwechsel und die Bildung von Tumorzellen durch unkontrollierte Zellkommunikation. Die Mutation an sich ist selten, doch kann sie in vielen verschiedenen malignen Tumoren nachgewiesen werden, zum Beispiel in Mamma-, papillären Schilddrüsen- oder kolorektalen Karzinomen. Larotrectinib greift als selektiver Tropomyosinrezeptorkinasen-Hemmstoff in die Signalkaskade der Kinasen TRKA, TRKAB und TRKC ein und führt letztlich zur Apoptose der Krebszellen.
Der Wirkstoff wird nicht infundiert, sondern liegt als oral anwendbare Arzneiform vor. Klinische Studien belegen eine gute Ansprechrate und ein günstiges Sicherheitsprofil – nur drei Prozent der Probanden mussten die Behandlung aufgrund unerwünschter Arzneimittelwirkungen abbrechen.
Der Hersteller Bayer hat bereits die Zulassung in Brasilien, Kanada und den USA erlangt, jetzt gab auch die europäischen Arzneimittelbehörde EMA eine bedingte Zulassungsempfehlung. Das abschließende Urteil wird in den kommenden Monaten erwartet.
Farina Haase,
Apothekerin/Redaktion
Quelle: Apotheke adhoc












