Drei Menschen schauen sich Statistiken auf einem PC an
Statistiken und Zahlen sind nicht nur in der Corona-Forschung von großer Bedeutung. © anyaberkut / iStock / Getty Images Plus

Coronavirus | Risikopatienten

KRANKHEITSVERLÄUFE BESSER ERFORSCHEN

Wissenschaftler der beiden Universitätsmedizinen Rostock und Greifswald erforschen in einem gemeinsamen Projekt die Krankheitsverläufe von Covid-19-Patienten. Ziel sei es, zum richtigen Zeitpunkt angemessene medizinische Entscheidungen treffen zu können.

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In einer kontrollierten klinischen Studie an Patienten mit Verdacht auf eine Sars-CoV-2-Infektion oder mit Covid-19-Symptomen ist eine umfassende Analyse des Krankheitsbildes und der immunologischen Abwehrleistung geplant. "Biomarkersignaturen sollen identifiziert werden, welche das verfügbare diagnostische Portfolio ergänzen", erläuterte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). "Bei Patienten und insbesondere auch Risikopatienten ist es wichtig, mehr über Diagnose- und Behandlungspfade zu erfahren. So können bessere Vorhersagen des Krankheitsverlaufs getroffen und Therapieentscheidungen eingeleitet werden."

Bisher stehen weder wirksame Therapien noch Impfstoffe gegen das neuartige Coronavirus zur Verfügung. Deshalb komme es auf eine verbesserte Behandlung insbesondere von Risikopatienten an, so Glawe. Als Risikopatienten gelten zum Beispiel Menschen mit hohem Blutdruck, Diabetes oder Krebs.

Die Krankheitsverläufe zeigten häufig eine abrupte Änderung des Zustandes der Patienten, erklärte Professor Klaus-Peter Schmitz, der die Zusammenarbeit der Gruppe organisiert. "Zur richtigen Zeit die angemessenen medizinischen Entscheidungen zu treffen, ist daher überlebenswichtig".
Die interdisziplinäre Forschergruppe vereint den Angaben zufolge Infektionsmediziner, Intensivmediziner, Kardiologen und Experten aus dem Bereich der Biomedizin. Das Gesundheitsministerium finanziere das zunächst einjährige Projekt mit rund 1,2 Millionen Euro. Eine Verlängerung um ein weiteres Jahr sei möglich.

Forscher des Uniklinikums Schleswig-Holstein wollen zudem eine Corona-Datenbank anlegen, um Folgeschäden bewerten und katalogisieren zu können. Ehemalige SARS-CoV-2-Patienten sollen  regelmäßig Blutproben abgeben, laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" werden vor allem thromboembolische Ereignisse befürchtet. Das Projekt wird von der Berliner Charité koordiniert und erfolgt in enger Zusammenarbeit mit allen deutschen Universitätskliniken. 

Quellen:
dpa
Pharmazeutische Zeitung

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