Zwei Tassen Kakao, garniert mit Marshmallows, vor denen Lebkuchenmännchen stehen.
Kakao fördert die Hirndurchblutung - wenn er möglichst unverarbeitet ist. © amberto4ka / iStock / Getty Images Plus

Flavonoide | Hirngefäße

KAKAO MACHT SCHLAU

Die Flavonoide aus Kakaobohnen sind schon lange dafür bekannt, dass sie Entzündungen hemmen. Eine neue Studie zeigt: Sie sorgen auch für mehr Sauerstoff im Hirn – was sich in kognitiven Tests zeigt.

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Lebensmittel, die viele Flavonoide enthalten, wirken entzündungshemmend und schützen die Blutgefäße. So beugen sie Herz-Kreislauf-Beschwerden vor. Doch sie können noch mehr: Eine Doppelblind-Studie, die im November im Fachmagazin Scientific Reports erschien, zeigt: Flavanole aus Kakao unterstützen die Kognition, also das Denken. Catarina Rendeiro von der University of Birmingham, Monica Fabiani und Gabriele Gratton von der University of Illinois at Urbana-Champaign zeigten, wie sich die Hirnfunktion verbessert.

„Flavanole sind winzige Moleküle, die in vielen Früchten und Gemüse enthalten sind, aber auch im Kakao. Sie wirken sich äußerst vorteilhaft auf die Blutgefäße aus. Nun wollten wir untersuchen, ob sich die Flavanole auch auf das Gehirn und die kognitiven Funktionen auswirken können“, erklärt Rendeiro die Idee hinter der Studie. Flavanole sind eine Untergruppe der Favonoide. Sie stecken beispielsweise in Traubenkernen, den Häutchen auf Erdnusskernen oder in Grüntee.

Versuchsaufbau
Die Studienteilnehmer waren 18 gesunde Nichtraucher. Die Probanden erhielten in einem Durchgang Kakao mit einem hohen Flavanolgehalt und in einer zweiten Runde verarbeiteten, flavanolarmen Kakao. Zwei Stunden später atmeten sie Luft mit fünfprozentigem Kohlendioxid-Anteil ein – das ist mehr als die hundertfache Konzentration im Vergleich zu normaler Atemluft.

Der Körper reagiert auf die kohlendioxidreiche Luft, indem der Blutfluss Richtung Hirn steigt – das wertvolle Organ soll mehr Sauerstoff erhalten und das Kohlendioxid schnell ausgeschleust werden. Dabei kann man mittels Nahinfrarotspektroskopie prüfen, wie gut die Hirngefäße funktionieren und sich gegen das Kohlendioxid wehren. Besonders der frontale Cortex interessierte die Wissenschaftlerinnen. Mit dieser Hirnregion plant der Mensch, kontrolliert sein Verhalten und trifft Entscheidungen.

Ergebnisse
Die Probanden mussten gleichzeitig zu dieser Messung kognitive Aufgaben lösen. Das Gehirn von 14 der 18 Teilnehmer arbeitete nach dem flavanolreichen Kakao besser als nach dem verarbeiteten Kakao: Die Sauerstoffversorgung war dreimal höher, der Blutfluss eine Minute schneller. Sie lösten komplizierte Tests elf Prozent zügiger. Bei einfachen Tests zeigte sich kein Unterschied. Die restlichen vier Teilnehmer zeigten keine Reaktion auf die Flavanole, allerdings waren ihre Hirne bereits ohne Kakao sehr reaktionsschnell.

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Empfehlung
Da das Gehirn nur von flavanolreichem Kakao profitiert, empfiehlt es sich, hochqualitative, möglichst unverarbeitete Produkte zu kaufen. Schon das Rösten reduziert den Flavanolgehalt deutlich, es gibt jedoch auch Rohschokoladen und Kakao-Nibs, die noch reich an wertvollen Inhaltsstoffen sind.

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: Zentrum der Gesundheit

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