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Diabetes

INSULIN RICHTIG SPRITZEN

Von den etwa 6 Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland sind etwa 2,5 Millionen insulinpflichtig. Die richtige Injektionstechnik beeinflusst Blutzuckereinstellung und Lebensqualität.

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Alle insulinpflichtigen Diabetiker hier zu Lande, darunter auch circa 25 000 Kinder und Jugendliche, müssen mehrmals täglich ihren Blutzucker messen und sich daran angepasst Insulin spritzen. Sie sollten beim Spritzen einen Ablaufplan befolgen, um eine gute Blutzuckereinstellung zu erreichen und um Hautkomplikationen zu vermeiden. Der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e. V. hat hierzu einen Leitfaden veröffentlicht. Darauf weist diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe hin.

Ins Unterhautfettgewebe Insulininjektionen, die sich Typ-1- oder Typ-2-Diabetiker in der Regel mehrmals täglich selbst verabreichen, sind für ihre Behandlung von entscheidender Bedeutung. Die richtige Technik ist ausschlaggebend, damit das Insulin zeitgerecht freigesetzt wird. Dafür muss das Hormon ins Unterhautfettgewebe gespritzt werden. Außerdem müssen Betroffene darauf achten, die Einstichstelle regelmäßig zu wechseln. Ansonsten können dellenartige Hautgewebeveränderungen die Folge sein: So genannte ‘Lipodystrophien’ sind eine verbreitete Komplikation.

Nach festem Schema Beim Spritzen sollten Diabetiker einen festen Ablaufplan einhalten: Als erstes sollten Betroffene die Injektionsstelle überprüfen: Sie muss sauber sein, etwas Abstand zur vorherigen Stelle haben und darf keine Lipodystrophien oder andere Hautveränderungen aufweisen. Zur Vorbereitung gehört auch, zu überprüfen, ob das Medikament der Verordnung entspricht (kurz- oder langwirksames Insulin) und das Insulin – falls nötig – zu durchmischen.

Nach einer Funktionskontrolle des Pens, dem Einstellen der Dosis und gegebenenfalls dem Anheben einer Hautfalte sollte die Nadel im 45- beziehungsweise 90-Grad-Winkel zur Oberfläche der Hautfalte eingestochen und das Insulin langsam und gleichmäßig gespritzt werden. Nachdem der Injektionsknopf des Pens vollständig heruntergedrückt ist, sollte die Nadel noch zehn Sekunden in der Haut verbleiben, bevor man sie herauszieht und anschließend die Hautfalte loslässt. Die gebrauchte Nadel muss hinterher sicher entsorgt werden.

Rotationsplan und regelmäßige Kontrolltermine einhalten Schon zu Beginn der Injektionstherapie sollten Menschen mit Diabetes einen leicht zu befolgenden Rotationsplan erlernen. So gibt es verschiedene Beispiele für Rotationsmuster mit detaillierterer Einteilung der Injektionsstellen am Bauch und an den Oberschenkeln: Eine Möglichkeit ist, die Zonen Wochentagen zuzuordnen und nach Anzahl der täglich notwendigen Injektionen weiter zu unterteilen.

Um die Bildung von Lipodystrophien zu vermeiden beziehungsweise frühzeitig zu erkennen, sollten Menschen mit Diabetes mellitus regelmäßig ihre Injektionsstellen von ihrem behandelnden Arzt untersuchen lassen. Bei Kindern ist eine Kontrolle bei jedem Arztbesuch angezeigt. Da in Europa bislang nur wenige formale Richtlinien zur Insulininjektion veröffentlicht wurden, hat der VDBD anhand europäischer Empfehlungen für Deutschland einen evidenzbasierten Leitfaden erstellt. Der Leitfaden zur Injektion bei Diabetes mellitus kann als Broschüre gegen 5,80 Euro in Briefmarken in der VDBD-Geschäftsstelle bestellt oder im Internet heruntergeladen werden.

WEITERE INFORMATIONEN
diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin
Tel.: 0 30/2 01 67 70
Fax: 0 30/20 16 77 20
E-Mail: info@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org  oder
www.deutsche-diabetes-hilfe.de
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Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 06/13 auf Seite 28.

In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe

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