Ein Mädchen, das ihre Hand hinter ihr Ohr hält als würde sie besser hören wollen.
Schon mit einer ausreichenden Ohrhygiene kann man Hörschäden vorbeugen. © franz12 / iStock / Getty Images Plus

Ohren | Gesundheit

HÖRVERLUST MEISTENS VERMEIDBAR

Anlässlich des Welttags des Hörens hat die WHO ein Bericht zum Thema Hörverlust vorgestellt. Demnach könnten Millionen Menschen mit relativ einfachen Mitteln vor Hörschäden bewahrt werden. Wir haben diese für Ihr Kundengespräch gesammelt.

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Rund 1,6 Milliarden Menschen müssen mit einem Hörverlust leben. Dabei sagt WHO-Expertin Shelly Chadha: „Wir wissen, wie wir das verhindern könnten – oder zumindest viel davon.“ Die WHO erklärt: „Medizinische Behandlungen und Operationen können die meisten Ohrkrankheiten beheben und potenziell auch Hörverlust wieder wettmachen.“

Wie entsteht ein Hörverlust?
Hörverlust entsteht unter anderem durch Komplikationen während der Geburt oder durch Infektionskrankheiten. Bei Kindern seien laut Chadha fast 60 Prozent der Fälle vermeidbar, etwa durch Impfungen, Früherkennung und eine bessere Versorgung von Müttern und Neugeborenen.

So könnte der Hörverlust vermieden werden:
Zum Beispiel Impfungen gegen Röteln und Meningitis sowie die Früherkennung und Behandlung von akuten Mittelohrentzündungen könnten viele Kinder vor Hörschäden bewahren. Bei Erwachsenen ist ausreichender Lärmschutz und eine gute Ohrhygiene wichtig, um der Gefahr vorzubeugen. Rund 1,1 Milliarden Menschen riskieren den WHO-Daten zufolge Schäden, weil sie zu oft zu laut Musik hören.

Wenn die ärztliche Versorgung nicht verbessert werden sollte, könnten bis 2050 2,5 Milliarden Menschen betroffen sein. Diese Einschätzung der WHO kommt wegen der wachsenden Weltbevölkerung und der steigenden Lebenserwartung zustande. Die Zahl der Menschen mit schweren Gehör-Einschränkungen könnte von 430 Millionen auf 711 Millionen wachsen.

Erschreckend ist, dass derzeit nur 17 Prozent der Schwerhörigen weltweit Hilfsmittel wie Hörgeräte nutzen. Cadha erklärt den Mangel so:

Es gibt einen riesigen Mangel, weil Hörakustik vielerorts keine Priorität hat.

In den meisten Entwicklungsländern mangele es zudem an HNO-Ärzten, Sprachtherapeuten und Lehrern für Gehörlose, so die WHO. Von den Ländern mit niedrigen Einkommen hätten gut drei Viertel nur einen einzigen Hals-Nasen-Ohrenarzt pro eine Million Einwohner.

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Sabrina Peeters,
Redaktionsvolontärin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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