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HEILE, HEILE GÄNSCHEN

Erinnern Sie sich an das Lied, das unsere Mütter uns vorsangen, wenn wir uns verletzt hatten? In hundert Jahren ist alles weg! – Das hat uns trotz der Aussicht auf die lange Heilungsphase immer beruhigt.

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Medizinisch betrachtet dürfen wir heute auf eine deutlich schnellere Wundheilung hoffen. Verletzungen müssen wieder repariert werden und für gewöhnlich fängt der Körper mit den Reparaturarbeiten auch umgehend an. Dabei gilt es zu unterscheiden, ob das neu zu bildende Gewebe die Funktion des vorherigen Gewebes übernehmen kann oder ob die Wunde von solcher Ausprägung ist, dass sie von funktionell weniger geeignetem Gewebe verschlossen wird, wie unter SL01, Suchbegriff „Wundheilung“, nachzulesen ist. In diesem Falle bilden sich Narben.

Die wichtigste Funktion der Wundheilung besteht aber darin, dass die Wunde verschlossen wird und somit kein Schmutz und keine Krankheitserreger in den Körper eindringen können. Betrachten wir die physiologischen Vorgänge im Rahmen der Wundheilung, so kann man unterschiedliche Verlaufsphasen definieren. Diese Phasen der Wundheilung sind anschaulich bebildert und erklärt unter SL02, Suchbegriff „Wundheilung“, Artikel „Mediziner unterscheiden ...“.

Das haben wir alle schon mal gehört „Lass Luft an die Wunde, dann heilt sie schneller.“ Was ist dran an diesem Vorschlag? Ewig schon währt die Diskussion darüber, ob man eine Wunde besser an der Luft heilen lassen solle oder ob ein Pflaster doch das probate Mittel sei, um die Heilung zu beschleunigen. Allein schon aus hygienischen Erwägungen ist nach erfolgter Wundreinigung ein Pflaster oder Verband und damit ein künstlicher Verschluss der Wunde, angebracht. Darüber hinaus kann man sagen, dass auch medizinisch-wissenschaftlich gesehen Wunden vorzugsweise desinfiziert und abgeklebt werden sollten. Gründe hierfür erhalten Sie unter SL03, Suche nach „Brauchen Wunden Luft“.

Dass Wunden besser im feuchten Milieu heilen und unbedingt hygienisch versorgt werden müssen, beschreibt das Ärzteblatt in diversen Berichten unter SL04, Sucheingabe im Archiv „Von der Physiologie zum Verband“. Für Apothekenmitarbeiter ist SL05, „Aktuelles“, interessant. Die Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e. V. bietet nämlich zertifizierte Fortbildungen zum Wundassistenten sowie zum Wundtherapeuten an. Diese Zertifizierung ist europaweit anerkannt und ergänzt pharmazeutisch- oder medizinisch-technische Berufe optimal.

Störungen der Wundheilung Solange Wunden, die wir uns im Alltag durch Unachtsamkeiten zuziehen, sozusagen von alleine wieder abheilen, das heißt, wenn der Körper mit der „Reparatur“ des entstandenen Schadens ohne Komplikationen zurechtkommt, ist alles in Ordnung und wir müssen uns nicht weiter sorgen. So nachzulesen im Bericht „Wundheilungsstörungen“ unter SL06, Suchbegriff „Wundheilungsstörungen“. Jedoch sind die unterschiedlichen Phasen der Wundheilung störungsanfällig.

Als erste Maßnahme – eigentlich bereits im Vorfeld – sollte jeder darauf achten, dass sein Tetanusschutz noch aktuell ist. Diese Impfung muss unbedingt alle zehn Jahre aufgefrischt werden. Sprechen Sie Ihre Kunden ruhig darauf an, wenn sie mit – vor allem selbst behandelten – Verletzungen in Ihre Apotheke kommen. Ein Blick ins Impfbuch schafft hier schnell Klarheit. Unabdingbar ist ebenfalls, dass eine Wunde desinfiziert und Fremdkörper daraus entfernt werden. Kleinere Wunden sind meistens schnell versorgt und heilen ohne weiteres ab. Dem gegenüber müssen große Wunden oft geklammert oder genäht werden, leider bringen solche Verletzungen dann später auch Narben mit sich.

Wenn die Wundheilung länger als vier Wochen dauert, bezeichnet man eine Wunde als chronisch. In solchen Fällen muss unbedingt abgeklärt werden, was die Ursache für die Wundheilungsstörung ist. Eine der bekanntesten und am meisten verbreiteten Störungen ist das sogenannte „offene Bein“ das als Endstadium des Venenleidens auftritt. Ferner ist das Druckgeschwür Dekubitus sehr gefürchtet, das bei langzeitbettlägerigen Patienten häufig auftritt. Informationen hierzu finden Sie unter SL07, „Chronische Wunden“.

In diesem Zusammenhang beschreibt SL08, Suchwort „Wundheilungsstörungen“, sehr ausführlich unterschiedliche Risiken, Ursachen und Behandlungsmethoden. So stellt auch der Diabetes ein deutlich erhöhtes Risiko für Wundheilungsstörungen dar. Ferner können diese nach Operationen auftreten oder durch Fremdkörper wie Dornen oder Splitter verursacht werden. Weshalb eine andauernde Rötung mit Schwellung und Schmerz Alarmsignale für eine schlechte Wundheilung sein kann, ist unter SL09 nachzulesen. Wenn Sie sich für die wissenschaftlich-medizinische Behandlung des Themas interessieren, laden Sie sich doch einfach auf SL10, Suche „Lokaltherapie chronischer Wunden“, die entsprechende Leitlinie herunter.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 04/15 ab Seite 114.

Barbara Schulze-Frerichs, PTA/Ursula Tschorn, Apothekerin

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