© william87 / iStock / Thinkstock
© william87 / iStock / Thinkstock

Fit für die Beratung

HALSBESCHWERDEN - WAS DAHINTER STECKT

Beschwerden im Hals- und Rachenraum wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Heiserkeit können vielfältige Ursachen haben. Zur Symptomlinderung empfehlen sich Präparate, die auf Schutz und Befeuchtung gleichermaßen setzen.

Seite 1/1 6 Minuten

Seite 1/1 6 Minuten

Die oberen und unteren Atemwege sind mit einer zusammenhängenden Mukosa ausgekleidet. Sie hält mechanische, chemische und thermische Einflüsse von den Atemwegen fern. Die Schleimhaut selbst schützt sich über in der Submukosa angesiedelte, Muzine produzierende Drüsen. Zusammen mit dem Speichel bilden diese einen dünnen Sekretfilm, der die Schleimhäute des Mund- und Rachenraums überzieht und sie vor einer Austrocknung und daraus resultierenden Halsbeschwerden bewahrt.

Xerostomie Derartige Beschwerden wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Heiserkeit treten besonders im Winter auf – meist im Zusammenhang mit einer Erkältung. Doch auch Mundtrockenheit – ein häufiges Thema in der Apotheke – kann eine Ursache sein: Denn Medikamente wie Anticholinergika, Antihistaminika oder Antihypertonika können das ausbalancierte System der Mukosa nachhaltig beeinträchtigen und eine Xerostomie hervorrufen. Vor allem bei älteren Menschen ist sie weit verbreitet: Etwa jeder Dritte über 65 Jahren leidet darunter. 1

Doch neben einer altersbedingt verminderten Speichelproduktion gibt es noch viele weitere Faktoren, die zu Mundtrockenheit führen können. Dazu gehören trockene Raumluft, zum Beispiel ausgelöst durch Heizungen und Klimaanlagen, eine übermäßige Mundatmung (Schnarcher, Sportler, Allergiker, erkältete Personen), Rauchen und Alkoholgenuss. Weiterhin zählen eine Strahlentherapie sowie Erkrankungen wie Diabetes und das Sjögren-Syndrom zu den Auslösern von Mundtrockenheit. Auch Redner, Lehrer oder Sänger kennen die Problematik gereizter Stimmbänder infolge ausgetrockneter Schleimhäute. In diesen Fällen ist eine Besiedelung durch Bakterien oder andere Krankheitserreger leichter möglich, sodass die Patienten folglich unter Beschwerden im Halsund Rachenraum leiden.

Zahlreiche Darreichungsformen In der Selbstmedikation stehen zur Behandlung verschiedene Darreichungsformen wie Gurgellösungen, Rachensprays und Lutschpräparate mit unterschiedlichen Wirkstoffen und Wirkmechanismen zur Verfügung. Lutschpräparate bieten im Vergleich einige Vorteile: Denn die Inhaltsstoffe werden kontinuierlich freigesetzt, haften entsprechend lange an der Schleimhaut und erreichen beim Lutschvorgang auch den hinteren Rachenbereich. Zusätzlich wird durch den Vorgang des Lutschens der Speichelfluss stimuliert, sodass zusätzlich ein befeuchtender, therapeutischer Effekt eintritt. Lutschpastillen punkten außerdem dadurch, dass sie einfach anzuwenden und praktisch für unterwegs sind.

Nicht alle schützen die Mukosa Auch die Palette der Wirkstoffe ist groß: So können beispielsweise antibakterielle Substanzen zum Einsatz kommen. Sie sollen einer bakteriellen Übersiedelung der vorgeschädigten Schleimhaut vorbeugen. Jedoch erfordern bakteriell bedingte Effekte in der Regel ein oral einzunehmendes Antibiotikum. Ein Nachteil der Präparate besteht auch darin, dass sie nicht zur Regeneration und zum Schutz der gereizten Mund- und Rachenschleimhaut beitragen. Das schränkt ihre Anwendbarkeit in der Praxis ein. Bei Mundtrockenheit, die nicht auf eine Racheninfektion zurückzuführen ist, sind antibakterielle Wirkstoffe aus diesem Grund auch ungeeignet.

Ebenfalls zum Einsatz kommen Lokalanästhetika. Sie bewirken über die Blockade von Natriumkanälen eine Unterbrechung der Erregungsleitung an sensiblen Nervenbahnen und führen zu einer schnellen Schmerzlinderung. Es handelt sich hierbei jedoch lediglich um einen rein symptomatischen Effekt, die Ursache der Beschwerden wird nicht erfasst. Entsprechende Wirkstoffe eignen sich daher nur zur kurzzeitigen Therapie bei ausgeprägten Halsschmerzen und Schluckbeschwerden.

Zudem sollte beim Einsatz auf Gegenanzeigen und Wechselwirkungen geachtet werden, ebenso darauf, dass bei einigen Substanzen Nebenwirkungen auftreten können. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass lokalanästhetisch wirkende Lutschpastillen aufgrund des resultierenden Taubheitsgefühls das Risiko des Verschluckens oder die Gefahr von Bissverletzungen der Mundschleimhaut bergen. Wie bei den antibakteriellen Lutschpräparaten mangelt es auch den Lokalanästhetika an einem schützenden Effekt für die gereizte Mund- und Rachenschleimhaut.

Sehr gute Verträglichkeit Eine schützende Wirkung versprechen Lutschpastillen mit Schleimstoffdrogen. Hierbei handelt es sich um wasserlösliche Polysaccharide, die mit dem Speichel einen balsamartigen Schutzfilm auf der Mund- und Rachenschleimhaut bilden. Der Schutzfilm befeuchtet die trockenen Schleimhäute und wehrt äußere Reize ab. Eine Resorption der Polysaccharide erfolgt nicht, die Wirkweise ist rein physikalisch.

Dabei sind die Halspastillen sehr gut verträglich. Zu den Schleimdrogen gehören beispielsweise Eibischwurzel, Malvenblüten/-blätter oder Isländisch Moos. Letzteres verfügt mit mindestens 50 Prozent über den höchsten Schleimstoffgehalt und wächst in Mooren, in Nadelwäldern oder auf Heiden. Die Flechte ist in den Mittel- und Hochgebirgen Nord- und Mitteleuropas beheimatet und wird bereits seit dem 17. Jahrhundert als Heilpflanze verwendet.

Innovatives Wirkprinzip Enthalten ist Isländisch Moos beispielsweise in den Produkten der isla® med hydro+ Linie, die sich bei akuten Beschwerden wie Erkältungs- und Stimmbeschwerden bewährt hat. Im Gegensatz zu Lokalanästhetika und antibakteriellen Wirkstoffen schützen die innovativen Pastillen die gereizte und trockene Mukosa, während sie gleichzeitig für Befeuchtung sorgen und die Beschwerden lindern. Dafür sorgen – neben dem Spezialextrakt aus Isländisch Moos – die beiden Komponenten Hyaluronsäure und ein Hydrogel-Komplex aus Carbomer und Xanthan-Gummi.

Dabei löst sich der Extrakt aus Isländisch Moos beim Lutschen balsamartig auf und legt sich wie ein Schutzfilm über die trockene Mukosa. Unterstützt wird er dabei von der Hyaluronsäure, einem hochmolekularen Polysaccharid. Aufgrund ihrer hygroskopischen Eigenschaften bindet die Substanz Wasser, ihr Potenzial ist dabei enorm: Denn ein Gramm Hyaluronsäure kann bis zu sechs Liter Flüssigkeit speichern – der gelbildende Effekt sorgt für eine höhere Viskosität des Speichels.

Zusätzlich haftet die Hyaluronsäure aufgrund ihrer mukoadhäsiven Wirkung sehr gut und lange an der Mund- und Rachenschleimhaut. Entsprechende Lutschpastillen sorgen daher für einen Feuchtigkeitsfilm auf der Oberfläche der Schleimhäute. Carbomer und Xanthan- Gummi, die Bestandteile des Hydrogel- Komplexes, verstärken die positiven Einflüsse der Hyaluronsäure nochmals, insbesondere das lange und intensive Verbleiben auf der Schleimhaut, das sich durch das ausgeprägte Quellvermögen des Komplexes ergibt.

AUS DER PRAXIS

Bei der Vorstellung in der Praxis klagte ein 78-jähriger Patient über akute Stimmbeschwerden mit rezidivierender Heiserkeit, Räusperzwang, einem Kloßgefühl und andauerndem Kratzen im Hals. Bereits seit zehn Jahren wurde er mit Antihypertensiva behandelt. (Die Mittel gegen den Bluthochdruck können das ausbalancierte System der Mukosa beeinträchtigen und zu Xerostomie führen.) Vorbehandelt wurde er mit Antibiotika und Antitussiva, keines der beiden Arzneimittel führte jedoch zu einem Therapieerfolg.

Der ärztliche Befund ergab schließlich eine insgesamt trockene, aufgeraute, glasig veränderte Rachen- und Kehlkopfschleimhaut. Die Stimmbänder stellten sich zwar während der Phonation und Respiration als normal beweglich heraus, allerdings waren sie gereizt und etwas geschwollen. Der Patient erhielt daraufhin isla® med hydro+, das er über zwei Wochen viermal täglich anwendete. Danach erfolgte eine Kontrolluntersuchung: Die Stimme war wieder klar, das Kratzen, Räuspern sowie der Reizhusten machten dem Patienten keine Probleme mehr.

Außerdem erschien die Schleimhaut bei der Untersuchung nicht mehr trocken und aufgeraut, die Stimmbänder waren nicht mehr geschwollen. Der Patient zeigte sich mit dem erzielten Ergebnis sehr zufrieden und spürte eine insgesamt intensive Befeuchtung der trockenen und gereizten Mukosa, welche zum Verschwinden der Heiserkeit, der Schluckbeschwerden sowie des Hustens geführt hatte.

Keine Schaumbildung Ein besonderer Vorteil der Pastillen besteht darin, dass der Hydrogel-Komplex – im Gegensatz zu gepressten Tabletten mit Natriumhydrogencarbonat – bereits vorgequollen ist und daher sofort zur Verfügung steht. Infolgedessen kommt es nicht zu einer Schaumentwicklung im Mund, die den so wichtigen Eigenspeichel entzieht und von vielen Patienten als unangenehm empfunden wird. Während Präparate mit Natriumhydrogencarbonat aufgrund dieses Effektes nicht bei Menschen mit ausgeprägter Mundtrockenheit geeignet sind, lässt sich isla® med hydro+ hingegen sehr gut bei Personen mit Xerostomie einsetzen, wie das Fallbeispiel aus der HNO-Praxis von Dr. Christina Curca aus Karlsruhe zeigt (siehe Kasten).

Fazit isla® med hydro+ eignet sich mit seinem innovativen Wirkprinzip – neben dem Einsatz bei typischen Erkältungs- und Halsbeschwerden sowie Stimmbeschwerden – sehr gut für die Anwendung bei Mundtrockenheit. Die Komponenten sorgen für eine intensive und langanhaltende Befeuchtung der Schleimhäute sowie für deren Schutz und Regeneration. Infolgedessen tritt eine effektive Symptomlinderung ein. Die Produktlinie steht mit isla® med hydro+ und isla® med hydro+ Milde Kirsche in zwei Varianten in der Offizin zur Verfügung.

Mit seinem stärkeren Mentholgeschmack, der für einen atemwegserfrischenden Eindruck sorgt, ist isla® med hydro+ das Mittel der Wahl bei typischen Erkältungs- und Halsbeschwerden wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Heiserkeit. Wenn eine Überbeanspruchung der Stimme vorliegt, zum Beispiel durch stundenlanges Sprechen oder Singen, empfiehlt sich als milde Variante isla® med hydro+ Milde Kirsche.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 12/16 ab Seite 78.

Martina Görz, PTA, B. Sc. und Fachjournalistin

×