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Nachgefragt 06/15

ELTERNGELD | FACHKRÄFTEMANGEL

Was gibt es Neues beim Elterngeld? Gibt es einen Fachkräftemangel in der Apotheke?

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Wir haben Barbara Neusetzer und Angelika Gregor (BVpta) für Sie gefragt. Die Berufsvertretungen beraten und unterstützen ihre Mitglieder bei Problemen am Arbeitsplatz. Informieren Sie sich unter www.adexa-online.de und www.bvpta.de.

Barbara Neusetzer, ADEXA Erste Vorsitzende

Was ist das ElterngeldPlus?
Während Frauen gerne mehr arbeiten würden, wünschen Männer sich heute mehr Zeit für ihre Kinder. Hier setzt das neue ElterngeldPlus an. Mütter und Väter, die ihren Nachwuchs ab dem 1. Juli 2015 erwarten, haben die Wahl: Sie können die Leistung wie bisher für zwölf beziehungsweise vierzehn Monate bekommen oder die Bezugszeit verlängern und dabei Teilzeit arbeiten. Aus einem Elterngeld-Monat werden so zwei ElterngeldPlus-Monate. Dann erhält man allerdings auch nur halb so viel Geld pro Monat wie Bezieher des regulären Elterngeldes.

Arbeiten Mutter und Vater während der Elternzeit beide parallel an vier aufeinanderfolgenden Monaten zwischen 25 und 30 Stunden pro Woche, gibt es einen Partnerschaftsbonus von vier Monaten. Auch Alleinerziehende können vier zusätzliche ElterngeldPlus-Monate erhalten, wenn sie über einen Viermonatszeitraum 25 bis 30 Wochenstunden arbeiten. Eine Kombination des klassischen Elterngeldes mit dem ElterngeldPlus ist ebenfalls möglich. Wer ElterngeldPlus beantragt hat, kann Teile der Familienzeit auch später nehmen – und zwar bis zum vollendeten achten Lebensjahr des Kindes. Weitere Infos und ein Elterngeldrechner auf www.elterngeld-plus.de (Servicetelefon 0 30/ 20 17 91 30).

Sie sind uns wichtig!
Stellt sich in Ihrem Arbeitsalltag gerade eine berufspolitische Frage? Dann schreiben Sie uns – wir greifen das Thema auf.

Umschau Zeitschriftenverlag, DIE PTA IN DER APOTHEKE, Petra Peterle, Marktplatz 13, 65183 Wiesbaden, oder per E-Mail an p.peterle@uzv.de.

Angelika Gregor, Vorstandsmitglied BVpta

Haben wir genug PTA?
Den Fachkräftemangel gibt es definitiv. Dies zeichnet sich seit geraumer Zeit ab und wird sich in den nächsten Jahren noch dramatisch verstärken. Betroffen sind davon alle Gesundheitsfachberufe, obwohl der Fokus in Deutschland auf den Pflegeberufen liegt. Es ist schlecht nachvollziehbar, warum politisch den anderen Gesundheitsfachberufen nicht die gleiche Aufmerksamkeit zuteilwird. Belegbare Zahlen gibt es von Rheinland-Pfalz, die in einer Studie den Rückgang nachgewiesen haben.

Beim PTA-Beruf ist dieser Abwärtstrend erheblich, was sich auch mit den Recherchen des BVpta e.V. bezüglich der erteilten Berufszulassungen deckt. Wenn Fachpersonal knapp wird, geht es zu Lasten der Qualität. Das kann sich keiner wünschen. Dennoch kann man feststellen, dass das Problem von verantwortlicher Seite nicht ernst genug genommen wird. Es sind manche Bundesländer und Gebiete mit hoher Apothekendichte stärker betroffen als andere Regionen. Aber PTA zusammenzuzählen, auf die Länder zu verteilen und zu dem Ergebnis zu kommen, dass das nicht so dramatisch sei, nutzt denjenigen Apotheken, die händeringend Personal suchen, recht wenig. Der Abwärtstrend ist alarmierend und es wird allerhöchste Zeit, die Augen zu öffnen.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 06/15 auf Seite 66.

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