© DIE PTA IN DER APOTHEKE
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Diabetes

„DIATATTOOS“ ALS STATEMENT

Der neue Trend: Tattoos mit Bezug zu der Stoffwechselerkrankung. Sie spiegeln zum Beispiel Solidarität mit Betroffenen oder Akzeptanz des lebenslang notwendigen Selbstmanagements wider.

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Tätowierungen sind eine zunehmend beliebter werdende Mode: Drückten die Körperzeichnungen vor Jahrzehnten noch meist eine rituelle oder soziale Zugehörigkeit aus, stehen Tattoos heutzutage häufig für eine persönliche Geschichte oder eine individuelle Aussage des Trägers, etwa als Erinnerung oder Statement.

Hohe Tattoo-Präsenz in der Popkultur Viele prominente Sänger, Schauspieler, Models und Sportler tragen den Körperschmuck. Auch FC-Bayern-Spieler Arturo Vidal hat zahlreiche Tätowierungen, eine davon zeigt eine Insulinpumpe. Er hat sich das Motiv aus Solidarität mit seinem an Diabetes Typ-1 erkrankten Sohn stechen lassen. Betroffene selbst geben unterschiedlichste Gründe für ein Tattoo mit Diabetesbezug, wie etwa den blauen Kreis oder einen prägnanten Schriftzug, an. Sei es in Erinnerung an die Diagnose, als Gedächtnisstütze zur kontinuierlich notwendigen Selbsttherapie oder zur Akzeptanz der Erkrankung.

Der alles verändernde Moment Auch Iris Schmidt, Mitglied der Organisation Deutsche Diabetes-Hilfe – Menschen mit Diabetes (DDH-M), trägt ein „Diatattoo“: „Ich habe mir den Schriftzug „I choose to live“ tätowieren lassen. Diese Idee kam mir, als ich 2013 in Melbourne viele Diabetiker aus anderen Ländern kennenlernen durfte. Es bedeutet „Ich habe mich dafür entschieden, zu leben.“ Dies hat für mich eine große Bedeutung – denn ich hatte bis zu meiner Manifestation sehr große Schwierigkeiten, mit dem Diabetes umzugehen und ihn zu akzeptieren. Ich fühlte mich einfach allein und überfordert. Das Tattoo symbolisiert für mich den Moment, an dem ich mich entschieden habe zu leben, die Krankheit anzunehmen, mit ihr zu leben, mich aber nicht von ihr beherrschen zu lassen.

Der Moment, in dem sich alles änderte. Denn heute wäre ich nicht der gleiche Mensch, der ich jetzt bin, wenn ich keinen Diabetes bekommen hätte. Meine Freunde, mein Job, meine ehrenamtliche Arbeit haben größtenteils einen Bezug zum Diabetes. Und ich bin heute sehr dankbar, dass ich dort stehe, wo ich gerade bin. Und wenn ich doch mal einen Tag habe, an dem ich den Diabetes am liebsten in hohem Flug aus dem Fenster befördern will und mich wieder frage, warum genau ich diese Krankheit habe, dann sehe ich das Tattoo an und erinnere mich wieder daran, wieviel Positives mir so etwas Negatives wie diese Krankheit gebracht hat.“

Offener Umgang statt Stigmatisierung „Dieser Trend zeigt, dass Menschen mit Diabetes heute selbstbewusster und selbstbestimmter mit ihrer Erkrankung umgehen als früher“, sagt Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. „Immer mehr Betroffene und Angehörige sehen den Diabetes nicht mehr als Stigma, das es zu verstecken gilt, sondern gehen ganz offen und selbstverständlich mit ihrer Krankheit um. Mit dem Tattoo setzen sie ein zusätzliches Statement.“

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 07/18 ab Seite 32.

In Zusammenarbeit mit diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe“

Weitere Informationen

diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
Bundesgeschäftsstelle
Reinhardtstraße 31
10117 Berlin

Tel.: 0 30/2 01 67 70
Fax: 0 30/20 16 77 20
E-Mail: info@diabetesde.org
Internet: www.diabetesde.org oder www.deutsche-diabetes-hilfe.de

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