Eine Frau stützt verzweifelt das Gesicht in die Hände. Ihre Tochter im Teenageralter umarmt sie traurig.
Fünf Millionen Menschen in Deutschland entwickeln jährlich eine klinische Depression. Das betrifft auch ihre Angehörigen. © fizkes / iStock / Getty Images Plus

Ratgeber | Lockdown

DEPRESSIONEN BETREFFEN IMMER AUCH DIE ANGEHÖRIGEN

Den intensiven Alltag im Lockdown nehmen die meisten als Herausforderung wahr. Insbesondere von Depressionen Betroffene – und zwar nicht nur die Erkrankten, sondern auch ihre Angehörigen. Wie können diese ihre eigene Kraft und Gesundheit erhalten? Ein aktueller Ratgeber widmet sich dieser Frage.

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Sie hat zusammen mit ihrer Kollegin Dr. Christine Hutterer einen Ratgeber mit dem Titel „Depression – das Richtige tun“ verfasst, der sich sowohl an die Betroffenen als auch an die Angehörigen richtet.

Dr. Christine Hutterer / Prof. Dr. Christine Rummel-Kluge:
Depression – das Richtige tun - Ein Ratgeber für Angehörige und Freunde“
Stiftung Warentest, 192 Seiten, 19,90 Euro ,ISBN: 978-3-7471-0337-1

Leider sei das Thema im aktuellen Lockdown präsenter denn je: „In der heutigen Situation kann es für Angehörige besonders schwierig sein, den richtigen Umgang mit der Erkrankung zu finden“, sagt Rummel-Kluge. „Durch die Corona-bedingte Kontaktbeschränkung, Homeschooling und Homeoffice sind alle Familienmitglieder zu einem intensiven Alltag im gemeinsamen Zuhause gezwungen.“ Das ständige Zusammensein könne so zu einer großen Belastung für alle werden.

Aus ihrem Klinikalltag berichtet sie: „Als derzeit eine der wenigen Anlaufstellen für Menschen mit psychischen Erkrankungen sehen wir, dass diese in der Pandemie zunehmen und sich verschlimmern.“ Umso wichtiger sei es dann auch, Angehörige zu unterstützen. Der Ratgeber bietet dafür eine breite Palette an leicht verständlichen Informationen. Diese gehen von der Antwort auf die Frage „Ist es eine Depression?“ hin zum Überblick über Behandlungsmöglichkeiten, Tipps für den gemeinsamen Alltag und auch für die Selbstfürsorge.

Rummel-Kluge meint dazu: „Uns ist es wichtig, den von einer Depression im Familien- oder Freundeskreis betroffenen Menschen einen Weg zum Umgang mit der Erkrankung zu bieten, der ihnen und ihren erkrankten Angehörigen hilft und sie bei der Bewältigung der Depression unterstützt.“

Hier erfahren Sie mehr über Depressionen:
Nur traurig oder schon krank?
Viele Deutsche haben Erfahrung mit Depressionen
„Der Winterblues ist eine depressive Verstimmung, die noch keine echte Depression ist“
(Interview)

Alexandra Regner,
PTA und Medizinjournalistin

Quelle: Deutsches GesundheitsPortal

Schätzungsweise fünf Millionen Menschen in Deutschland erkranken jährlich an einer klinischen Depression. Viele von ihnen haben Angehörige, die ebenso darunter leiden wie die Betroffenen selbst. Depressive Menschen können sich stark verändern und ziehen sich aus dem gemeinsamen Alltag zurück.

Das führt bei den Angehörigen oft zu Hilflosigkeit, aber auch zu Überlastung. Professor Dr. Christine Rummel-Kluge, Leiterin der Psychiatrischen Institutsambulanz am Universitätsklinikum Leipzig, erklärt:

Familienmitglieder können für an Depression Erkrankte eine große Hilfe sein, müssen sich aber auch selbst schützen und vor zu großer Belastung bewahren.

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