Eine Ärztin impft eine grauhaarige Dame in den Oberarm.
Daten aus England und Schottland zeigen: Der Impfstoff von AstraZeneca wirkt auch bei Älteren. © Ridofranz / iStock / Getty Images Plus

Empfehlung |STIKO

ASTRAZENECA AUCH FÜR SENIOREN

Millionen Dosen AstraZeneca-Impfstoff sollen in Deutschland zum Einsatz kommen. Doch zuletzt wurde viel über das Präparat diskutiert. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat jetzt eine neue Entscheidung gefällt.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Der Corona-Impfstoff des Herstellers AstraZeneca wird in Deutschland nun auch für Menschen ab 65 Jahren empfohlen. Die STIKO teilte am Donnerstag, 4. März, in Berlin vorab mit, die Impfung mit dem Mittel „für alle Altersgruppen, entsprechend der Zulassung zu empfehlen“. Dies sei am Mittwoch, dem 3. März, beschlossen worden, ein vorgeschriebenes Stellungnahmeverfahren stehe aber noch aus. Ende Januar hatte die STIKO den Impfstoff zunächst nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen.

Die Entscheidung beruht laut STIKO „auf einer intensiven Analyse und Bewertung von neuen Studiendaten, die erst innerhalb der vergangenen Tage als Vorab-Publikationen verfügbar wurden“. Die Wirksamkeit des Impfstoffs sei „eindrücklich belegt“:

  • in Bezug auf die Verhinderung von COVID-19-Erkrankungen und
  • insbesondere auch in Bezug auf die Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe.

Das erklärte das Gremium mit Blick auf Daten aus England und Schottland, wo das Präparat breit eingesetzt wird.

Ältere schneller impfen
Die aktualisierte Impfempfehlung der STIKO lag am Donnerstag zunächst nicht vor. Die Vorab-Erklärung begründete das Gremium mit der außergewöhnlichen Situation und dem großen, verständlichen Informationsbedürfnis der Bevölkerung. Zuvor hatte bereits das Bundesgesundheitsministerium den Schritt angekündigt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach von einer guten Nachricht für alle Älteren, die auf eine Impfung warten. „Sie können schneller geimpft werden.“

Größerer Abstand: bessere Wirkung!
Die neuen Studiendaten belegten zudem, dass der Impfstoff noch wirksamer sei, wenn der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung zwölf Wochen betrage. Auch dies empfehle die STIKO ausdrücklich. Die Empfehlungen würden nun „sehr zeitnah“ in der Impf-Verordnung umgesetzt. Bei einem Abstand von mindestens zwölf Wochen wies der Impfstoff eine Wirksamkeit von 81 Prozent auf. Diese lag lediglich bei 55 Prozent, wenn zwischen beiden Impfungen nur bis zu sechs Wochen lagen.

Der Impfstoff namens AZD1222 wurde von dem britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca zusammen mit der Universität Oxford entwickelt. Er wird seit Januar in Großbritannien in großem Stil eingesetzt und kann im Gegensatz zu den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna bei normaler Kühlschranktemperatur gelagert werden. Er ist zudem preisgünstiger als die mRNA-Impfstoffe der anderen beiden Hersteller.

Sicher und wirksam
In einer Debatte um AstraZeneca in den vergangenen Wochen in Deutschland betonten Experten die Sicherheit und Wirksamkeit des Präparats. Die STIKO hatte in ihrer Empfehlung vom 29. Januar geschrieben, das Vakzin werde als „geeignet zum Individualschutz und zur Bekämpfung der Pandemie“ angesehen. Bislang gebe es keine Studien, in denen die drei Impfstoffe direkt miteinander verglichen wurden.

Impfreaktion: Es wirkt
Bei allen drei Impfstoffen können Nebenwirkungen wie etwa Kopfschmerzen, Fieber oder Schmerzen an der Einstichstelle auftreten. Diese Reaktion zeigt Experten zufolge, dass der Körper Abwehrstoffe bildet.

Hier erfahren Sie mehr zum Thema:
Astrazeneca: Was sagt Drosten?
Astrazeneca-Impfstoff zugelassen – aber nur für Jüngere?
Aller guten Dinge sind drei: Impfstoff von Astrazeneca

Quelle: dpa

×