Ein Mann in Laborkittel steht in einem Cannabis-Anbau-Feld und begutachtet die Pflanzen.© nikoendres / iStock / Getty Images Plus
Cannabis zu medizinischen Zwecken mussten bislang importiert werden, nun können Apotheken es auch aus Deutschland beziehen.

Betäubungsmittel | Vertriebswege

CANNABIS VOM BFARM

Der staatliche organisierte Verkauf von Cannabis zu medizinischen Zwecken an Apotheken in Deutschland hat begonnen. Apotheken könnten seit dem 7. Juli medizinisches Cannabis in pharmazeutischer Arzneimittelqualität zur Versorgung von Patienten beziehen, teilte das BfArM in Bonn mit.

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Medizinisches Cannabis ist in Deutschland seit 2017 erlaubt und darf von Ärzten verschrieben werden, etwa zur Schmerzlinderung bei Schwerkranken. Seitdem hat das Mittel einen Boom erlebt. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für Therapien in den meisten Fällen. In dem noch kleinen Markt tummeln sich viele Start-ups sowie ausländische Konzerne, etwa aus Kanada.

Bislang haben Apotheken medizinisches Cannabis aus Importen bezogen, da der Bund zunächst eine Cannabisagentur aufbaute, den Anbau zeitaufwendig ausschrieb und dann drei Unternehmen mit dem Anbau beauftragte. Die erste Ernte war für Ende 2020 erwartet worden, hatte sich aber verzögert.

Vertrieb via BfArM

Das medizinische Cannabis wird vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) über ein Unternehmen vertrieben. Der Verkauf an Apotheken erfolge zu einem Preis von 4,30 Euro pro Gramm, so die Behörde. Man erziele dabei keine Überschüsse, es würden nur Personal- und Sachkosten berücksichtigt.

Apotheken das medizinische Cannabis über das Portal www.cannabisagentur.de des BfArM beziehen.

Ziel des Anbaus hierzulande sei es, zusätzlich zur Versorgung der Patienten beizutragen. Die deutsche Anbaumenge von 10,4 Tonnen medizinischem Cannabis ist auf vier Jahre mit je 2,6 Tonnen verteilt. Importe seien aber weiter möglich, hieß es.

Quelle: dpa

 

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