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Gefäßerkrankungen

ARTERIENVERKALKUNG: SEIT 4000 JAHREN WEIT VERBREITET

Atherosklerose ist schon seit Tausenden von Jahren weltweit verbreitet. Mumien aus vier Weltregionen und Epochen wiesen in einer Untersuchung Ablagerungen in den Arterien auf.

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Das berichtet ein internationales Forscherteam im britischen Journal «The Lancet» in einer Online-Vorabveröffentlichung. Die Forscher untersuchten 137 Mumien aus dem alten Ägypten, Peru, dem Südwesten der heutigen USA und Alaska mit Hilfe von Computertomo­graphen. Dabei konnten sie bei mehr als einem Drittel der mumifizierten Körper Anzeichen für die Erkrankung nachweisen.

Nach Angaben des Teams um Randall Thompson vom Saint Luke's Mid America Heart Institute in Kansas City, USA, deckten die Mumien eine Zeitspanne von mehr als 4000 Jahren und verschiedenste Lebensbedingungen ab – von Jäger-und-Sammler-Kulturen bis hin zu Agrargesellschaften. Die Forscher fanden heraus, dass ältere Menschen eine größere Wahrschein­lichkeit für Atherosklerose aufwiesen, genauso wie in der modernen Gesell­schaft. Das Geschlecht, die Region oder die Epoche wirkten sich nicht signifikant aus.

Atherosklerose galt bislang als Zivilisationskrankheit, die zwar altersbedingt zunimmt, aber vor allem durch fettreiche Ernährung, mangelnde Bewegung und Rauchen hervorgerufen wird. Sie kann unter anderem zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation gehört sie heutzutage zu den weltweit häufigsten Todesursachen.

«Aufgrund der Resultate glauben wir, dass unser Verständnis der Ursachen für Atherosklerose unvollständig ist», sagte Thompson. «Die Krankheit könnte auch irgendwie unweigerlich an den menschlichen Alterungsprozess gekoppelt sein.» Quelle: dpa/pharmazeutische-zeitung.de

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