Eine Anopheles-Mücke sticht einen Menschen.
Die Anopheles-Mücke überträgt durch ihren Stich den Malaria-Erreger Plasmodium falciparum - aber nicht, wenn sie mit einem speziellen Pilz besiedelt ist. © nechaev-kon / iStock / Getty Images Plus

Sumpfkrankheit | Infektionsschutz

MALARIA: VERHÜTUNGSMITTEL PILZ?

An Malaria erkrankten 2018 weltweit 228 Millionen Menschen. Nach wirksamen Therapien und prophylaktischen Maßnahmen wird laufend geforscht. Neue Hoffnung bringt nun ein Pilz, der die Malaria-übertragenden Stechmücken vor dem Erreger schützt.

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Das Wechselfieber Malaria ist die häufigste Infektionskrankheit der Welt und die Ansteckungszahlen steigen. 2018 verstarben 405 000 Betroffene. Der Erreger, der einzellige Parasit Plasmodium falciparum, wird von der Anopheles-Stechmücke auf den Menschen übertragen. Pilotprojekte zu Impfstoffen laufen, doch auch diese schützen nicht vollständig vor der Infektion. Als wichtigste Schutzmaßnahme gelten noch immer imprägnierte Moskitonetze. Ein neues Bio-Antiparasitikum gilt nun als Hoffnungsträger.

Dr. Jeremy Herren und seine Forschergruppe vom International Centre of Insect Physiology and Ecology in Nairobi sind auf den Pilz Microsporidia MB aufmerksam geworden. Er besiedelt Darm und Ovarien der Anopheles-Mücken-Unterart Anopheles arabiensis. Von den wildgesammelten Mücken, die die Wissenschaftler untersuchten, trugen die pilzbefallenen Exemplare keine Plasmodien in sich. Sie konnten Malaria also nicht übertragen. Selbst, wenn die Mücken im Labor mit Plasmodium falciparum infiziert wurden, gaben sie den Erreger bei einem Stich nicht weiter.

Microsporidia MB beeinträchtigt die Mücke nicht, sie überlebt mit dem Pilz genau so lange wie ohne ihn. Außerdem legt sie genauso viele Eier wie nichtbefallene Exemplare, mehr noch: Die Nachkommen sind ebenfalls mit dem Pilz besiedelt. Die antiparasitären Eigenschaften von Microsporidia MB sollen nun weiter untersucht werden. Möglicherweise stellt er ein neues, biologisches Mittel zur Bekämpfung der Malaria dar.

Gesa Van Hecke,
PTA und Redaktionsvolontärin

Quelle: Pharmazeutische Zeitung

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