© Pfizer
© Pfizer

Forschung Pharma

ACHTUNG ZECKEN-ZEIT

Auch bei Reisen ins europäische Ausland sollte man eine FSME-Impfung über­denken. Denn gerade Richtung Osten nimmt die Letalität der Infektion zu.

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Rekordjahr erwartet – Im Gegensatz zu Borreliose kann man sich gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz: FSME) impfen lassen. Schon lange begrenzt sich das Risikogebiet nicht mehr auf Bayern, Baden-Württemberg oder Thüringen. Seit diesem Jahr gilt der Landkreis Emsland in Niedersachsen als nördlichstes Risikogebiet Deutschlands. Mit insgesamt 161 Kreisen sollte daher bei entsprechender Symptomatik deutschlandweit an eine FSME-Infektion gedacht werden. Die STIKO empfiehlt eine Impfung für Erwachsene und Kinder, die in Risiko-Gebieten leben und in Kontakt mit Zecken geraten können – das betrifft Spaziergänger wie Hundehalter oder Wanderer. Seit drei Jahren stagnieren die Impfzahlen allerdings oder nehmen sogar ab, wie das Robert Koch-Institut (RKI) Anfang des Jahres mitteilte.

Die Mehrheit (98 Prozent) der 2018 an FSME erkrankten Personen war nicht oder nur unzureichend geimpft. Der bevorzugte Wirt der Zecke ist jedoch die Rötelmaus. Eine hohe Population der Nager führt dementsprechend zu vielen Zecken, die sich dann auch gerne für eine Blutmahlzeit an einen Menschen heften. Für dieses Jahr wird ein sogenanntes Buchenmastjahr erwartet. Die Früchte der Buchen bieten eine gute Nahrungsquelle für Rötelmäuse: Sie vermehren sich und mit ihnen die Zecken. Für 2020 wird daher ein Zecken-Rekordjahr erwartet. Dann haben sich stechwillige Nymphen aus den Larven gebildet. Dieses Entwicklungsstadium des Gemeinen Holzbockes, die in Deutschland vorrangig vertretene Zeckenart, trägt das Hauptrisiko für eine FSME-Infektion.

Daher am besten lange, helle Kleidung tragen, knöchelhohe Schuhe und Socken für Ausflüge in die Natur anziehen und regelmäßig mit einem Zeckenschutzmittel einsprühen. Ist man wieder daheim, den Körper nach Zecken absuchen und gegebenenfalls direkt entfernen – bei Unsicherheiten auch vom Arzt. Die Stelle im Anschluss sechs bis acht Wochen beobachten. Treten in dieser Zeit Symptome wie Wanderröte, Gelenk- oder Kopfschmerzen mit Fieber auf, zeitnah einen Arzt aufsuchen. Das gleiche gilt natürlich für Urlaubsreisen. Vielleicht hat man bei einem Ausflug in den heimischen Wald die Zeckengefahr im Hinterkopf, im Urlaub rückt dies oft in den Hintergrund.

FSME-Virustypen finden sich aber genauso in zentraleuropäischen Nachbarländern, dem Baltikum und im asiatischen Raum. Eine Infektion ist zudem mit größeren gesundheitlichen Risiken behaftet – so liegt die Letalität beim sibirischen Subtyp bei sechs bis acht, beim fernöstlichen sogar bei 20 bis 40 Prozent. Bei geplanten Reisen kann man sich vorher auf den Seiten des Auswärtigen Amtes informieren oder sich beim Arzt zu einer Impfung beraten lassen. Denn auch die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe schützen zuverlässig vor einer Infektion dieser Subtypen.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 06/19 auf Seite 8.

Quelle

Fachpressegespräch mit Ausstellung: „Einblicke in die Welt der Zecke: neue FSME-Risiko­gebiete und aktuelle Forschung“, 14. März 2019, Frankfurt. Veranstalter: Pfizer

×