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Tipps zur Ernährung

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Folat ist ein lebenswichtiges B-Vitamin, welches an Wachstumsprozessen, der Blutbildung und der Zellteilung beteiligt ist. Es soll auch dabei helfen, die gefäßschädigende Substanz Homocystein aus dem Blut zu beseitigen.

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Das B-Vitamin ist wasserlöslich, kann vom Organismus selbst nicht hergestellt werden und ist daher über die Nahrung zuzuführen. Genau genommen ist zwischen den in der Natur vorkommenden Folaten und der industriell hergestellten Folsäure zu differenzieren.

Folat findet man besonders in grünem Blattgemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Tomaten und Leber. Durch den Kochvorgang wird es jedoch zum Teil zerstört und geht aufgrund seiner Wasserlöslichkeit mit dem Kochwasser verloren. Daher ist es sinnvoll, Gemüse möglichst kurz mit einer geringen Wassermenge zu garen.

Empfehlung Auch wenn die Versorgung mit Folat dem Arbeitskreis Folsäure und Gesundheit zufolge hier zu Lande unzureichend ist, hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) die empfohlene Tagesdosis von 400 auf 300 Mikrogramm zurückgesetzt. Dass die Bundesbürger zu wenig Folat zu sich nehmen, ist besonders für Frauen im gebärfähigen Alter problematisch. Nach einer aktuellen Bewertung von Wissenschaftlern des Max Rubner-Institutes unterschreitet die Folataufnahme bei etwa der Hälfte der Deutschen eine Menge von 200 Mikrogramm.

Somit ist die Tageszufuhr noch geringer als bislang vermutet, sodass bei vielen Menschen ein Defizit des B-Vitamins vorliegt. Experten raten Verbrauchern, auf eine hinreichende Aufnahme zu achten und Mangelzustände auszugleichen. Laut AKF sollte man den Empfehlungen der DGE, täglich fünf Portionen Obst oder Gemüse zu essen, nachkommen. Außerdem können Grundnahrungsmittel wie Backwaren oder Mehl mit Folsäure angereichert werden, zugleich unterstützen Angebote wie folsäurehaltiges Speisesalz die kontinuierliche Versorgung.

Bei Kinderwunsch Da das Vitamin im Körper an Wachstumsprozessen beteiligt ist, gilt es besonders in der Schwangerschaft und Stillzeit als bedeutsam. Der Bedarf ist in diesen Lebensphasen erhöht und liegt laut DGE bei 450 bis 550 Mikrogramm (statt bisher 600 Mikrogramm). Experten empfehlen bereits Frauen mit Kinderwunsch, ein Präparat mit mindestens 400 Mikrogramm Folsäure einzunehmen, da es kaum möglich ist, die empfohlene Menge über die Ernährung aufzunehmen. Dadurch wird der optimale Folatstatus der Mutter gesichert und der Embryo vor schweren Fehlbildungen (z. B. vor einem Neuralrohrdefekt oder Lippen-Kiefer-Gaumenspalten) geschützt.

Laut Nationaler Verzehrsstudie ergänzen allerdings weniger als 20 Prozent der deutschen Frauen im gebärfähigen Alter Folsäure durch entsprechende Präparate. Aufgrund der Tatsache, dass viele Schwangerschaften ungeplant auftreten, sollte bei dieser Altersgruppe jedoch besonders viel Wert auf die Folatversorgung gelegt werden.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 05/14 auf Seite 24.

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS)

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