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Haut

WIRKSAME GERUCHSBEKÄMPFER

Sie gehören zum Pflegestandard, wie Zahnpasta und Duschgel. Ob Spray, Roller, Creme, Tücher oder Kristall – für jeden ist etwas im Angebot. Besonders interessant sind solche, die sanft und dennoch wirksam sind.

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Was Pflege betrifft, sind Männer oft nur schwer zu bewegen, beispielsweise Gesichtscreme oder Augenpflege regelmäßig anzuwenden. Bei Duschgel oder Deo ist es leichter. Starkes Schwitzen ist für viele von ihnen ein Dauerthema, doch auch Frauen sind betroffen. Stellt sich die Frage, was für wen aus dem Land der Geruchsbekämpfer besonders empfehlenswert ist.

Problem Achselhaare Schwitzen ist ein natürlicher Körpervorgang. Einer transpiriert weniger, ein anderer stärker. Ursachen für starkes Schwitzen können beispielsweise Wechseljahre, Übergewicht, Stress, Hormon- oder Stoffwechselerkrankungen, wie eine Schilddrüsenüberfunktion, sein. Krebsleiden, Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie psychische Störungen, Angstzustände und Lampenfieber haben ebenfalls oft starkes Schwitzen zur Folge.

Auch wer von diesen Ursachen verschont bleibt, wünscht sich effektiven Schutz. Doch warum riecht es unter den Achseln, auch wenn es täglich unter die Dusche geht? Während des natürlichen Schwitzvorgangs vermehren sich Bakterien und nisten sich im feuchtwarmen Milieu ein. Schweiß ist ihre Nahrung, allen voran darin enthaltene Fettsäuren. Die dabei entstehenden Abfallprodukte sind Verursacher übler Gerüche. Je mehr Haare in den Achseln wachsen, desto stärker ist meist der Schweißgeruch. Es ist also nicht nur eine Frage der Optik, dass sich auch Herren heutzutage in diesem Bereich rasieren, sondern zusätzlich eine Hilfe im Kampf gegen üble Düfte.

Wer sich gewaschen oder geduscht hat, sollte seine Achseln gründlich abtrocknen. Jetzt Deo oder Antitranspirant großflächig auftragen und vollständig trocknen lassen. Sonst kann es auf Kleidung zu unschönen Flecken kommen. Übrigens: Jedes Produkt muss gründlich aufgetragen sein. Schweißdrüsen sitzen nicht nur unmittelbar in der Achselbeuge, sondern auch weiter verteilt.

Deo und Antitranspirant Nur welches Produkt ist individuell passend? Hier ist Ihre Anamnese und Beratung wichtig. Fragen Sie im Kundengespräch nach etwaigen Allergien oder Unverträglichkeiten, ob regelmäßig rasiert wird und wie stark jemand schwitzt. Gibt es eine Vorliebe für Duft oder liegt der Fokus auf Naturkosmetik? Diese Aspekte erleichtern die Auswahl. Deos für empfindliche Haut sind beispielsweise nach der Rasur empfehlenswert. In den meisten Produkten ist Triclosan enthalten. Es hemmt Bakterien, die für unangenehme Gerüche verantwortlich sind. Ferner enthalten die meisten Präparate Duftstoffe, um Gerüche zu überdecken.

Hat ein Kunde allergische Haut, empfehlen Sie Deos ohne Parfum- und Duftstoffe. Antitranspirantien enthalten meist Aluminiumsalze, beispielsweise Aluminium Chlorohydrate (ACH) oder Aluminium Zirkonium Tetrachlorohydrex (GLY). Diese Salze bilden, mithilfe von Schweiß auf der Haut, eine dünne Schicht vor den Porenausgängen, aus denen Schweiß abgesondert wird. Sie verengen praktisch die Schweißkanäle, sodass weniger davon auf die Haut gelangt. Im Schnitt wird so zwischen 20 und 60 Prozent weniger transpiriert.

»Ein bewährtes Hausmittel gegen übermäßiges Schwitzen ist Salbeitee trinken.«

Allerdings sind diese Produkte nichts für sensible oder frisch rasierte Haut. Hier kann es zu unnötigen Reizungen, unangenehmem Jucken und Hautveränderungen kommen. Wer effektiven Deoschutz mit niedrigerem Gehalt an Aluminiumsalzen wünscht, kann ein Intensivdeo testen. Es ist eine Mischung aus herkömmlichem Deo und Antitranspirant. Will es mit der Schweißproduktion, trotz Antitranspirant, einfach nicht weniger werden, zeigen sich an Hemden oder Blusen unschöne Schwitzflecken, empfehlen Sie ein bewährtes Hausmittel. Drei Mal täglich eine Tasse Salbeitee trinken, regelmäßig Salbeibonbons oder Drops lutschen. Auch spezielle Achselpads, die sich unsichtbar in der Kleidung fixieren lassen, saugen und schützen vor unschönen Rändern.

Wie schädlich sind Aluminiumsalze? Hohe Dosen sollen die Entstehung von Brustkrebs oder Alzheimer begünstigen. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) fehle es jedoch hier noch an aussagekräftigen Studien, welche Auswirkungen Aluminium aus kosmetischen Mitteln, die über die Haut aufgenommen werden, tatsächlich haben. Die Salze können neben Deos auch in Lippenstift, Lidschatten, Sonnenmilch oder Zahnpasta enthalten sein. Ferner werden sie über Nahrungsmittel und Kochgeschirr aufgenommen.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), empfiehlt dazu eine tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge. Diese wird, in Kombination mit aluminiumhaltigen Deodorantien, laut BfR meist überschritten. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt das BfR deshalb Deos, die frei von Aluminiumsalzen sind. Wer nicht ganz auf diese Produkte verzichten möchte, sollte mischen. Beispielsweise im täglichen Wechsel ein Produkt mit und ohne diese Salze anwenden – letzteres ist besonders nach der Rasur zu empfehlen.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 06/14 ab Seite 108.

Kirsten Metternich, Freie Journalistin

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