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WAS BEISST DENN DA?

Manchmal zeigen Ihnen Kunden Hautläsionen, die auf Bisse oder Stiche von Insekten oder Spinnen zurückzuführen sind. Können Sie Flohbisse von Mückenstichen oder den Gängen der Krätzemilben unterscheiden?

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Sie dürfen in der Apotheke zwar keine Diagnose stellen, eine Einschätzung können Sie aber schon geben. Schließlich müssen Sie auch entscheiden, ob Ihr Kunde besser zum Arzt gehen sollte oder ob das Problem durch Selbstmedikation zu lösen ist. Es gibt einige Merkmale, anhand derer man normale Mückenstiche von Hautreaktionen durch Flöhe, Bettwanzen, Zecken, Herbstmilben, Krätzemilben oder Läuse unterscheiden kann.

Wie Perlenschnüre Liegen die Bisse alle wie aufgereiht in einer Linie oder Kurve, handelt es sich meist um das Werk von Wanzen oder Flöhen. Bettwanzen sind weltweit wieder auf dem Vormarsch und das nicht nur in billigen Absteigen, sondern auch in Privathaushalten und sogar auf Kreuzfahrtschiffen. Die Wanzen beißen nachts in unbedeckte Haut, ihre Bisse verursachen Quaddeln, die heftig jucken und manchmal Wochen zum Abheilen brauchen.

Flöhe verursachen kleine juckende Wunden, vor allem an den Beinen oder am Gesäß. Ihr Speichel ruft starken Juckreiz und Rötungen hervor. Meist liegen die Bisse in einer linienförmigen Dreiergruppe angeordnet . Hunde- und Katzenflöhe sind nicht wirtsspezifisch. Sie können auch Menschen befallen, weshalb häufig Tierhalter betroffen sind.

Gänge in der Haut Die zu den Spinnentieren gehörenden Krätzemilben sind auf den Menschen spezialisiert und legen winzige Eier in Gänge, die sie in der Epidermis graben. Sie bevorzugen Hautstellen mit dünner Epidermis und hoher Körpertemperatur, weshalb man die kleinen, aber mit dem bloßen Auge gut sichtbaren Gänge beispielsweise in den Fingerzwischenräumen, den Gelenkbeugen, der Achselhöhle oder hinter den Ohren findet. Die kleinen Kotballen, die die Milben hinterlassen, rufen starken Juckreiz und Entzündungen hervor.

Läsionen durch Herbstgrasmilben können von April bis in den späten Oktober auftreten. Die Larven bohren sich mit ihren Mundwerkzeugen in die Haut. Ihr Speichelsekret löst untere Hautschichten auf, sodass sie sich von Zellsäften und Lymphe ernähren können. Die Symptome, nämlich Hautrötungen und starker Juckreiz, der sich durch Bettwärme verstärkt, entstehen nach dem Abfallen der Larven. Bevorzugte Stellen sind warme Körperregionen und Hautfalten sowie Stellen unter enger Kleidung.

Nur in bestimmten Regionen Gut von anderen Parasiten zu unterscheiden sind Kopfläuse, denn sie halten sich ausschließlich auf dem Kopf auf. Noch dazu sind sie nach dem Auskämmen der Haare mit einem Nissenkamm deutlich zu sehen. Die juckenden Hautreaktionen sind allergischer Natur. Es entstehen kleine, juckende Papeln, die sich durch Kratzen entzünden. Filzläuse befallen vor allem die Schambehaarung. Sie verursachen ebenfalls starken Juckreiz, darüber hinaus aber bläuliche Hautveränderungen.

Spinnen Gelegentlich sind es auch Spinnen, die Spuren hinterlassen. Ihre Bisse schmerzen meist sofort und verursachen keinen Juckreiz. Auch Zecken zählen zu den Spinnentieren. Häufig steckt die Zecke noch in der Haut, wenn man den Biss bemerkt. Es entsteht eine Rötung, im Falle einer Borrelioseinfektion kann sie sich als Wanderröte um den Stich herum flächig ausbreiten.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 07/13 auf Seite 28.

Sabine Bender, Apothekerin / Redaktion

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