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Schüßler Salze

VENÖSE INSUFFIZIENZ

Varizen sind Ausweitungen und Schlängelungen von Venen infolge einer Wand- und Klappeninsuffizienz. Aus biochemischer Sicht fehlen Kalziumfluorid und Silizium. Dies gilt ebenso für Besenreiser und Hämorriden.

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Das wichtigste ist, das Venengewebe zu stabilisieren. Primär sind hier die Salze Nr. 1 Calcium fluoratum und Nr. 11 Silicea angezeigt. Ich empfehle meinen Patienten, alle vier Wochen die Potenz dieser beiden Salze zu ändern und sowohl die D6 als auch D12 einzunehmen. Bewährt hat sich in meiner Praxis folgendes Vorgehen bei Besenreisern und Krampfadern: In den ersten vier Wochen werden vormittags drei bis vier Mal zwei Tabletten der Nr. 1 in D6 eingenommen, nachmittags drei bis vier Mal zwei Tabletten der Nr. 11 in D6.

Wichtig ist, auch wenn viele Menschen sich aus Bequemlichkeit dagegen sträuben, die Ordnung in der Einnahme einzuhalten, also zum Beispiel stündlich oder zweistündlich exakt die Salze einzunehmen. Dann ist die Anwendung von Erfolg gekrönt. Allerdings ist Geduld von Nöten – normalerweise rechnet man in der Naturheilkunde für ein Jahr Erkrankung einen Monat Behandlung.

Zusätzlich sollten morgens und abends die Salben Nr. 1 und Nr. 11 (Silicea D4) aufgetragen werden – alternativ die Lotionen, sie sind fürs großflächige Auftragen geeignet. Bei Hämorridalleiden genügt es, die Salze 1 (D6/D12) und 11 (D6/D12) analog einzunehmen. Nach jedem Stuhlgang und Feuchtreinigung wird die Salbe Nr. 1 aufgetragen.

Ödematöse Schwellungen Hierbei ist Natrium sulfuricum D6 angezeigt (wirkt diuretisch). Unterschenkelödeme verschwinden meist schnell, wenn die Nr. 10 ein bis zwei Mal täglich analog der „Heißen Sieben“ eingenommen wird: vormittags eine Tasse schluckweise trinken und nachmittags. Bei sitzender Tätigkeit rate ich zur Anregung der Venen-Muskel-Pumpe durch Ausstrecken der Beine und An- und Wegziehen der Fußspitzen. Die Venen-Muskel-Pumpe wird ebenso durch Rad fahren aktiviert.

Radeln ist die beste Prophylaxe und Therapie – neben den Schüßler-Salzen! Zusätzlich sind in der Temperatur ansteigende Fußbäder geeignet, um den Venenfluss anzuregen (nur so warm wie verträglich). Es gibt spezielle Fußbadewannen (Schiele-Fußbadewannen, Rellingen/Hamburg), in denen die Temperatur automatisch ansteigt. Beginnen sollte man (mit und ohne Fußwanne) mit 34 °C warmem Wasser. Hat man keine Spezialwanne, wird alle paar Minuten eine Tasse Wasser entnommen und eine Tasse heißes Wasser dazugegeben – das erhöht langsam die Temperatur. Die Wasserhöhe sollte maximal etwas über die Knöchel reichen. Nach dem Bad wird die Salbe Nr. 11 in die Füße eingerieben, um die Poren zu verschließen.

Meine bewährte Venenkur sieht so aus: Vormittags drei bis vier Mal die Nr. 11, nachmittags genauso oft die Nr. 1 und vor dem Schlafengehen zwei Tabletten der Nr. 21 (hilft unterstützend bei Varikosis nach Erfahrung der klassischen Homöopathie). Morgens die Lotion Nr. 1 auftragen (einklopfen) und abends die Lotion Nr. 11. Nicht vergessen: Rad fahren, Wandern und Fußgymnastik. Schafgarben- und/oder Zinnkrauttee (täglich drei Tassen) fördern den Heilprozess. Sollten die Beine schmerzen, kann – äußerlich angewandt – eine Mariendisteltinktur (nach Hildegard von Bingen) Linderung verschaffen.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 04/13 auf Seite 52.

Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor

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