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Haut

TONANGEBEND

Die einen lieben es, andere sind unsicher im Umgang und wieder andere denken, dass es die Poren verstopft: Make-up. Wird es auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt, verschmilzt es mit der Haut und lässt sie ebenmäßig gesund strahlen.

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Untersuchungen zufolge ist Make-up das Kosmetikprodukt,bei dem Frauen am meisten Geld ausgeben: Im Jahresmittel investieren sie hierfür etwa 84 Euro, dicht gefolgt von Wimperntusche und Lippenstift. Allein für dieses Trio geben bundesdeutsche Frauen ab 20 Jahren aufwärts im Schnitt etwa 210 Euro jährlich aus. Damit die Produkte zu Hause nicht in der hintersten Ecke im Kosmetikschrank ein trauriges Dasein fristen, unterstützen Sie Kundinnen bei richtiger Auswahl und passendem Handling.

Von BB- und CC-Produkten Möchte sich eine Kundin dem Thema zunächst etwas vorsichtiger nähern, beispielsweise weil ihr die Erfahrung im Umgang damit fehlt, sie eine leichtere Deckkraft wünscht oder ein multifunktionales Produkt sucht, sind BB- oder CC- (Color Correct/Complexion Correct) Cremes eine hilfreiche Empfehlung.

Ursprünglich für die Nachbehandlung von dermatologischen Laseranwendungen eingesetzt, sind BB-Cremes der Verkaufsrenner des letzten Jahres. Seit diesem Jahr haben Hersteller Texturen weiter optimiert und CC-Cremes auf den Markt gebracht. Die getönten Produkte werden in Tuben angeboten. Sie sollen farbkorrigierend oder den Hautton verbessernde Funktionen haben. Meist werden sie in heller und dunkler Variante angeboten.

Diese Cremes decken etwas stärker als ihre Blemish-Balm-Vorgänger. Sogar für bestimmte Bedürfnisse sind sie im Angebot: mit Grünanteil zur Neutralisierung rötlicher Haut, beispielsweise bei Couperose oder Rosazea. Apricot- oder Gelbpigmente lassen den Teint frischer wirken – ideal für Kundinnen, die eine etwas fahle Haut haben oder rauchen. Allen gemein ist ein wichtiger Anti-Aging-Stoff, in Form eines Lichtschutzfaktors ab 15 bis 30.

CC-Cremes sind praktisch auf Reisen, da sie sich auch als getönte Tagescreme nutzen lassen. Selbst zur Abdeckung von Augenschatten, wo normalerweise ein Concealer sinnvoll ist, lässt sich damit arbeiten. Die Kosmetikindustrie arbeitet daran, ihre Beautyprodukte „alphabetisch“ fortzusetzen und weiter zu optimieren.

DD-Cremes sind in der Forschung. Dabei handelt es sich um „Dynamic Do-All Makeup“ oder „Disguise & Diminish“-Cremes. Hier geht es neben den bereits bewährten Funktionen ihrer zwei Vorgänger darum, Makel gekonnt zu vermindern oder sogar zu verstecken. Eine interessante Entwicklung, insbesondere für die Apotheke. Denn Kundinnen mit großflächigen Makeln oder Hautproblemen im Gesicht setzen meist auf gut verträgliche Kosmetik aus Ihrem Segment.

Gewusst wie: Auswählen und Auftragen Beraten Sie Kundinnen bei der richtigen Auswahl, ganz gleich ob BB- oder CC-Cremes, bei flüssigen, kompakten oder festen Foundations. Neigen sie verstärkt zu Rötungen und Pigmentflecken, empfehlen Sie deckende Produkte, beispielsweise ein Compact Make-up in fester oder cremiger Konsistenz. In der Sommerzeit sind viele Frauen gebräunt. Jetzt kann die Foundation einen Ton dunkler sein als im Winter.

»Weniger ist mehr: Eine erbsengroße Menge reicht zum Abdecken meist aus.«

Generell gilt aber nach wie vor die Regel, dass Make-up nicht zu dunkel sein sollte, dann wirkt es schnell maskenhaft. Testen Sie passende Nuancen auf der Innenseite des Unterarms Ihrer Kundin und gehen mit ihr ans Tageslicht. Wirkt die Farbe natürlich, ist es der passende Ton. Gegen großporige Haut hilft, Make-up mit den Fingern oder einem Schwämmchen in die Haut einzuklopfen, statt aufzustreichen.

Foundation immer von oben nach unten auftragen. Praktisch auf der Stirn beginnen, dann mit großflächigen Bewegungen seitwärts ausstreichen und beim Kinn enden. Überschüssiges mit einem Kosmetiktuch abnehmen. Doch weniger ist mehr: eine erbsengroße Menge reicht zum perfekten Abdecken meist aus. Damit nichts fleckig und ungleichmäßig wird, nach dem Auftragen der Tagescreme mindestens fünf Minuten warten. Und abends unbedingt gründlich mit warmem Wasser und Reinigungsprodukten abschminken. Dann werden auch keine Poren verstopft.

Die Sache mit der Haltbarkeit Sobald Flüssigfoundation ihre Farbe verändert oder ranzig riecht, gehört es in den Müll. Make-up, das sein Haltbarkeitsdatum überschritten hat, ist nicht mehr einsatzbereit. Enthaltene Bakterien irritieren die Haut unnötig, können Pusteln, Pickel und unschöne Rötungen verursachen.

Wenn sich jedoch die Farbpigmente, Öl oder Wasser absetzen, ist das Produkt in Ordnung. Kräftig schütteln und vor dem Auftragen ein sauberes Schwämmchen nehmen oder mit sauberen Hände arbeiten. Make-up in flüssiger oder fester Form hält sich mindestens anderthalb Jahre, wenn es sauber und fest verschlossen gelagert wird.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 09/13 ab Seite 118.

Kirsten Metternich, Freie Journalistin

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