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Tipps für gesunde Zähne

STARKER BISS!

Seit 1991 findet der jährliche „Tag der Zahngesundheit“ am 25. September statt. Doch auch wenn Karies heute rückläufig ist – unter Klein- und Vorschulkindern ist sie immer noch ein Problem.

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Die „Zahnfäule“ ist eine bakterielle Erkrankung des Zahnhartgewebes, also von Zahnschmelz und Dentin. Bakterien gibt es viele in der Mundhöhle. So tummeln sich dort unter anderem solche vom Typ Streptococcus, Lactobacillus, Actinomyces oder auch Neisseria. Die Art der bakteriellen Plaques ist jedoch mit entscheidend für die Kariesentstehung.

Man weiß heute, dass insbesondere Streptococcus mutans maßgeblich daran beteiligt ist. Während der Befall in den letzten Jahren bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen abgenommen hat, besonders durch fluoridierte Zahnpasten, weisen allerdings nach wie vor etwa 10 bis 15 Prozent der unter Sechsjährigen eine frühkindliche Karies auf. Dies ist umso bedeutender, da die Basis einer lebenslangen Zahngesundheit von einer frühen Prävention abhängt.

Bakterielle Übermacht Schon früh kann es zu einer Besiedelung mit Streptococcus mutans in der Mundhöhle der Kleinen kommen – und zwar meistens durch die Mütter. Weisen diese selber kaum Karies auslösende Bakterien auf, trifft dies auch auf ihren Nachwuchs zu. Eine sorgfältige Mundhygiene, die bereits in der Schwangerschaft ansetzt, reduziert daher den Kariesbefall der Kinder.

Doch selbst wenn es sich Streptococcus mutans bereits in der noch jungen Mundhöhle gemütlich gemacht hat – ohne Zucker entsteht kein Karies. Das Bakterium bildet aus leicht metabolisierbaren Kohlenhydraten Milchsäure, die den pH-Wert absenkt, was zu einer Demineralisierung und letztlich Zerstörung der Zahnsubstanz führt.

Je öfter und länger solche „kariogenen Substrate“ am Zahn verweilen, desto höher ist das Risiko, dass sich Karies entwickelt. So kamen insbesondere zuckerhaltige Getränke im Säuglingsalter in Verruf. Studien zeigten, dass kariesfreie Kinder nur etwa 2,2 Stunden täglich aus der Flasche tranken, während Kinder mit Karies dagegen 8,3 Stunden „dauernuckelten“.

Risiko: Lebensmittel Zuckerreiche flüssige oder feste Nahrungsmittel sollten daher vorrangig im Rahmen einer Mahlzeit und nicht zwischendurch verzehrt werden. Das Kariesrisiko wird mit ein bis drei kohlenhydratreichen Snacks noch als gering eingestuft, mit vier bis sechs solcher Zwischenmahlzeiten aber als hoch.

Als besonders kariogen gelten Softdrinks, Kuchen, Kekse, Schokolade, süßes Obst oder Kartoffelchips. Ein karioprotektives (antikariogenes) Potenzial weisen dagegen Lebensmittel auf, die Kalzium, Proteine, Phosphor oder Fett enthalten, wie Milchprodukte. Aber auch grüner und schwarzer Tee (ohne Zucker) sowie künstliche Süßstoffe und Zuckeraustauschstoffe sind zahnfreundlich. Insbesondere Xylit spielt hier eine Rolle, da es das Wachstum von Streptococcus mutans hemmt.

Nicht zu vergessen: Fluorid Neben einer zahnfreundlichen Ernährung und natürlich der richtigen Putztechnik sind Fluoridierungsmaßnahmen die dritte Säule der Mund- und Zahngesundheit. Altersabhängige Empfehlungen zu Tabletten, Zahnpasta & Co. finden sich bei der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (www.dgzmk.de).

Tag der Zahngesundheit
Infos dazu finden Sie unter www.tagderzahngesundheit.de. Dort können Sie auch Material für Ihre eigenen Aktionen anfordern.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 09/13 auf Seite 24.

Dr. Petra Kreuter, Redaktion

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