© Die PTA in der Apotheke
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Forschung Pharma

REIZMAGEN

Etwa ein Drittel der Bevölkerung leidet unter Sodbrennen. 25 Prozent haben ein Reizdarmsyndrom.

Seite 1/1 2 Minuten

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Pflanzliche Therapie – Untersuchungen zufolge leidet weltweit knapp ein Viertel der Bevölkerung an einer dieser funktionellen, gastrointestinalen Störungen. Hierzulande haben etwa ein Drittel der Bevölkerung Sodbrennen, 30 Prozent ein Reizmagen- und 25 Prozent ein Reizdarmsyndrom. Was viele nicht wissen: Oft ist nicht zu viel Säure Ursache der Beschwerden, sondern eine gestörte Magenbewegung .

Typische Symptome eines Reizmagensyndroms sind neben Sodbrennen beispielsweise Oberbauch- und Magenschmerzen, Völlegefühl und Blähungen, Bauchkrämpfe, bis hin zu Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen. Dazu gesellt sich meist ein früher einsetzendes Sättigungsgefühl verknüpft mit Appetitlosigkeit. Die Symptome des Reisdarmsyndroms äußern sich ebenfalls in Blähungen und Völlegefühl. Jedoch zeigen sich hier vermehrt Stuhlunregelmäßigkeiten wie Durchfall, Verstopfung oder das Empfinden der inkompletten Stuhlentleerung. Ferner haben Betroffene Spannungsgefühle im Bauchbereich und diffuse Leibschmerzen.

Eine dauerhafte Belastung für Patienten und auch ökonomisch problematisch: Laut Untersuchungen gibt es bei Menschen mit diesen Krankheitsbildern im Schnitt 2,6 mal mehr Krankentage als bei der Durchschnittsbevölkerung. Helfen können diverse Medikamente, beispielsweise mit Wirkstoffen wie Metoclopramid (MCP), Domperidon sowie Phytopharmaka auf Grundlage von Iberis amara, Angelikawurzel, Kamillenblüten, Kümmel- und Mariendistelfrüchten, Melissen- und Pfefferminzblättern, Schöllkraut und Süßholzwurzel.

Allerdings ist seit dem 9. April 2014 MCP in einer Konzentration von einem Milligramm MCP/Liter zur Therapie von Motilitätsstörungen des Magen-Darm-Traktes nicht mehr zugelassen. Gründe hierfür sind beispielsweise Sicherheitsbedenken im Hinblick auf die Entstehung von Erkrankungen mit stark hemmenden oder fördernden Bewegungsabläufen, bei höherer Dosierung oder längerer Einnahme. Zeitgleich wurde auch das Nutzen- Risiko-Verhältnis von Domperidon vom BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) neu bewertet. Vier Monate später wurde die Indikation für Domperidon erheblich eingeschränkt. Auf Grund möglicher, kardialer Nebenwirkungen wird es nur noch bei Übelkeit und Erbrechen mit einer Anwendungsdauer von maximal sieben Tagen empfohlen.

Sinnvoll hat sich dagegen der Einsatz von Phytopharmaka mit den genannten Wirkstoffen erwiesen. Zahlreiche Studien aus den vergangenen Jahren bestätigen dies. Insbesondere beim Reizdarmsyndrom sowie Motilitätsstörungen von Magen und Darm ist der Extrakt aus Iberis amara, in Kombination mit den erwähnten Pflanzenauszügen, eine sinnvolle Alternative, mit einer überschaubaren Rate an Nebenwirkungen. Deshalb lohnt sich eine Umstellung auf ein Phytopharmakon für betroffene Patienten.

Quelle: Symposium zu 55 Jahre Iberogast®. Eine Erfolgsgeschichte in der Gastroenterologie, 23.01.2014, Düsseldorf. Veranstalter: Steigerwald Arzneimittel GmbH, Darmstadt.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 03/15 auf Seite 8.

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