Filmklappe © Fernando Gregory / 123rf.com
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Kino – Schon gesehen?

P.S. ICH LIEBE DICH

In der Romanze von 2007 nach einem Bestseller von Cecilia Ahern spielen Hillary Swank und Gerard Butler ein tragisches Liebespaar: Als ein Gehirntumor Holly ihren Ehemann raubt, scheint ihr Leben keinen Sinn mehr zu machen.

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Es ist die ganz große Liebe. Holly und der witzige Ire Gerry haben jung geheiratet und das Leben liegt noch vor ihnen. Die beiden verstehen sich prächtig, können über die Nichtigkeiten des Alltags streiten und sich genauso schnell wieder leidenschaftlich versöhnen. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit dem jungen Paar: Gerry stirbt an einem Gehirntumor.

Als er Holly für immer verlassen hat, bricht für die junge Witwe die Welt zusammen. Holly erkennt zum ersten Mal, wie hart das Leben sein kann. Auch ihre Zukunft scheint gelaufen zu sein: Die 29-Jährige isst nichts mehr, rührt im Haushalt keinen Finger, lässt niemanden mehr an sich heran und möchte sich einfach nur noch in der Wohnung verkriechen. Gerry muss schon vor seinem Tod geahnt haben, wie es mit seiner Holly weitergehen wird.

Daher hat er vor seinem Abscheiden eine Überlebensstrategie entwickelt, um seine Frau nach und nach ins Leben zurückzuholen: Ein Jahr lang wird Holly Botschaften von ihm erhalten. Deshalb bekommt Holly an ihrem 30. Geburtstag überraschend eine Torte mit Zuckergussgruß geschenkt, in der sich eine Kassette befindet. Darauf hat Gerry Anweisungen an Holly aufgenommen. Sein erster Auftrag lautet: „ Feiere Deinen Geburtstag und mach mal wieder richtig Party mit deinen Freundinnen.“

Überblick
In unserer Serie „Kino – Schon gesehen?“ stellen wir Ihnen demnächst folgende verfilmte Krankheitsthemen vor:
+ Mein linker Fuss
+ Irgendwo in Iowa (Suizid/Depression)
+ Der Doktor – Ein gewöhnlicher Patient (Kehlkopfkrebs)
+ Shutter Island (Psychose)
+ Love Story (Leukämie)
+ Marias letzte Reise (Krebs)
+ Benny & Joon (Neurose)
+ Durchgeknallt (Borderline)
+ Vertigo (Höhenangst)
+ Reine Nervensache (Panikattacken)

Auch wenn ihr eigentlich gar nicht danach ist, macht sich Holly mithilfe ihrer Freundinnen Sharon und Denise an diesem Abend hübsch zurecht und feiert, wie Gerry es sich gewünscht hat. Am nächsten Tag entdeckt sie im Briefkasten eine Shoppinganleitung von Gerry: sie solle sowohl die fehlende Nachttischlampe als auch ein bezauberndes Kleid für sich kaufen. Der Brief endet mit den Worten „P.S. Ich liebe Dich“ und Holly weint erst einmal fürchterlich. Trotz Trauer und Tränen geht Gerrys Rechnung auf, denn nachdem Holly die Aufträge erledigt hat, fühlt sie sich zum ersten Mal etwas besser.

Im folgenden Brief erinnert ihr Mann sie an einen zurückliegenden gemeinsamen, verrückten Karaokeabend, bei dem Holly sich fürchterlich blamiert hat. Nun soll sie noch einmal aus ihrem Schneckenhaus kriechen und es erneut mit dem Singen probieren. Und wieder unterschreibt ihr Mann mit den Worten „P.S. Ich liebe Dich“.

Während Holly sich nach weiteren Briefen sehnt, scheint ihre Mutter weniger begeistert von den „Botschaften aus dem Jenseits“. Schon vor seinem Tod war sie nicht gerade von Gerry angetan. Ihre Freundinnen spenden Holly zwar Trost, doch auch sie können ihr nicht wirklich helfen. Der nächste Brief bietet eine große Überraschung: Für Holly und ihre Freundinnen steht ein Urlaub nach Irland an. Es wird eine Reise zurück in die Vergangenheit werden, denn hier hat sich das junge Paar damals kennengelernt.

Auf der Insel angekommen, erhalten diesmal Sharon und Denise eine Nachricht von Gerry. Darin hat er Vorschläge für die Urlaubsgestaltung in seiner Heimat aufgelistet. Die Freundinnen genießen die Zeit und unternehmen viel: Bei einem Angelausflug erfährt Holly von den Heiratsplänen ihrer Freundin Denise, die nach langer Suche nach dem richtigen Mann endlich fündig geworden ist.

Als Sharon dann auch noch erzählt, dass sie schwanger ist, wird Holly wieder bewusst, dass ihre Zukunft nach dem Tod ihres Ehemannes perspektivlos geworden ist. In einem Pub lernt sie jedoch William kennen, Gerrys besten Freund aus Kindertagen, und die beiden kommen sich näher.

Bei einem Besuch bei Gerrys Eltern liegt ein weiterer Brief für Holly bereit. Die Botschaft ist eindeutig: Holly soll wieder in die Zukunft blicken. Sie soll ganz „die Alte“ werden, so wie sie damals war und wie Gerry sie geliebt hat: lebensfroh, kreativ und optimistisch. Schließlich stellt sich heraus, dass Gerry die Briefe vor seinem Tod Hollys Mutter überreicht hat. Auch wenn sie von seinem Vorhaben nicht begeistert war, hat sie die Nachrichten ihrer Tochter dennoch wie vereinbart zugestellt.

Zuletzt sagt Gerry Holly in einem Brief, dass sie sein Leben gewesen sei, er in ihrem jedoch nur ein Kapitel. Als Holly mit ihrer Mutter noch einmal nach Irland reist, um Gerrys Eltern zu besuchen, begegnen sie William mit seinem Vater. Diesmal kommen sich nicht nur Holly und William, sondern auch sein Vater und Hollys Mutter näher. Trotz aller neuen Erlebnisse und Beziehungen bleibt die Botschaft „P.S. Ich liebe Dich“ unwiderruflich bestehen.

Diagnose Hirntumor Ein Gehirntumor äußert sich durch zunehmende Kopfschmerzen, Lähmungen, Sprach- und Orientierungsstörungen, Gesichtsfeldausfälle und gelegentlich auch durch begleitende Krankheitsanzeichen wie zum Beispiel Veränderungen des Blutdrucks. Man unterscheidet einen primären Hirntumor, der sich direkt aus den Gehirnzellen entwickelt, von einem sekundären Geschwulst, das als Metastase eines anderen Tumors in das Gehirn wandert. Zusätzlich differenziert man gutartige und bösartige Formen.

Je früher ein Tumor entdeckt wird, desto erfolgsversprechender ist eine Therapie. Nach der Erhebung der Anamnese wird üblicherweise eine neurologische Untersuchung durchgeführt. Die Hirnströme im Elektroenzephalogramm (EEG) können Hinweise auf Tumorerkrankungen liefern. Bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie oder eine Magnetresonanztherapie machen Tumore sichtbar. Um schließlich die Phase der Erkrankung festzustellen, wird das Gewebe untersucht.

Je höher der Grad des Hirntumors, desto schlechter sind die Heilungsmöglichkeiten:

  • Grad 1: gutartiger, langsam wachsender Tumor
  • Grad 2: gutartiger Tumor, der sich jedoch zu einem bösartigen entwickeln kann. Auch Rückfälle sind möglich.
  • Grad 3: bösartiger Tumor
  • Grad 4: bösartiger, schnell wachsender Tumor.

Unterschiedliche Therapiemöglichkeiten Operationen, Bestrahlungen oder Chemotherapie gehören zu den verschiedenen Behandlungsoptionen. Bei gutartigen Tumoren ist eine Operation ausreichend, bei bösartigen Verläufen werden zusätzlich Chemotherapie und/oder Bestrahlung wahrgenommen. Während eines operativen Eingriffs muss streng darauf geachtet werden, kein gesundes Gewebe zu treffen, da ansonsten neurologische Störungen (z. B. Sprachprobleme oder Lähmungen) auftreten können.

Die Strahlentherapie erfolgt regelmäßig über einen festgelegten Zeitraum. Durch die gezielte Bestrahlung soll der Tumor beseitigt werden. Im Rahmen einer Chemotherapie verabreicht man Zytostatika (oft in Kombination mit der Strahlentherapie). Hat das erkrankte Gewebe bereits metastasiert, verschlechtert sich die Prognose und häufig versterben die Patienten bereits nach einigen Monaten.

Den Artikel finden Sie auch in Die PTA IN DER APOTHEKE 02/14 ab Seite 158.

Martina Görz, PTA und Fachjournalistin (FJS)

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